Wieso eigentlich gibts so wenig Auswahl in der Südmensa? Und wieso schmeckt das Essen manchmal wie der Eintopf von vorgestern? Und wieso essen wir eigentlich von Tabletts?
Schon vor längerer Zeit hatten wir uns zufällig abends in der länger geöffneten Cafete der Techfak mit dem Chef der Mensen des Studentenwerks unterhalten. Matthias M. Meyer. eMails unterschreibt der Zwei-Meter-Mann mit „Ihr Mmm“. Und er hat keine Hemmungen, Profs, die mit Studenten-Mensa-Karten Essen bezahlen, Hausverbot anzudrohen.
In einer recht angeregten Diskussion erfuhren wir, dass für mehr Beilagen, frischere Pommes und Teller statt Tabletts eine Renovierung der veralteten Grossküche der TechFak von Nöten ist. Das Gebäude der Südmensa ist im Gegensatz zum Gebäude am Langemarck-Platz Staatseigentum und das Studentenwerk zahlt dafür Pacht. Das heißt, die Einwilligung des Staates ist für jeden Umbau erforderlich. Jedoch ist es im lieben Deutschland – und vor allem im Freistaat – sehr schwer, die Hürden der Bürokratie zu nehmen und dadurch zieht sich sowas hin. Außerdem würde die nötige Generalsanierung Unsummen an Geld verschlingen.
Er hat uns gebeten, mit ihm in Kontakt zu bleiben und ihm Rückmeldung zu geben, was er mit den begrenzten Mitteln, die ihm die Küche nun einmal bietet, besser machen kann.
Gestern nun war die Portion so klein und die Auswahl so gering, dass wir ein Foto unseres Tabletts, nebst einer recht langen eMail mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen an Herrn Meyer und seinen Stellvertreter Herrn Tevs verschickt haben.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Ich werde mich mit Ihren, für mich sehr positiven Informationen umgehend auseinandersetzen und im Portionsgrößen/Beilagenbereich bereits ab morgen Abhilfe schaffen.“
Nun bewerten wir die nächsten zwei Wochen das Essen.
Unser Ziel war und ist es nicht, die Mensa bloß zu stellen, sondern im Gegenteil, uns konstruktiv einzubringen. Was hier nach leerer Floskel klingt, ist aber kein Wahlversprechen irgendwelcher Parteien. Wir sind dran. Ab heute soll es ordentliche Portionen geben. Dank zwei engagierten Menschen im Studentenwerk.
Wieso braucht die *Wieder*einführung von Tellern ein Umbau?
Die aktuellen Semester können es ja nicht mehr wissen, aber vor einigen Jahren gab es bereits Teller für alle! (Wie man übrigesn auch sieht, wenn mal wieder ein Kongress statt findet – da werden die auch herausgekramt).
Hmm, also ich hatte heute nicht den Eindruck, dass es mit Portionsgröße/Beilagen irgendwie anderes gewesen wäre als sonst, wobei es auch nicht schlechter war. In der Innenstadt gabs anscheinend aber 5 verschiedene Gerichte, im Süden nur 3 Standardsachen. Von einem Tag auf den anderen was zu ändern ist aber glaub ich auch net möglich 😉
Teller haben sie genug, allerdings ist die Aussage hierzu, dass das autom. Spülsystem nicht mit ihnen zurecht kommt, weswegen es zu aufwendig wäre, sie generell einzusetzen.
Hier frage ich mich natürlich auch, wieso man dafür gleich das ganze Gebäude renovieren muss. Wenn der große Wurf so lange auf sich warten lässt, lohnen sich kleine Schritte halt doch…
Dass das Südmensa-Gebäude dem Personal aber anscheinend wirklich das Leben schwer macht, erkennt man schon daran, wie stark sie sich von den anderen Mensen (Langemarckplatz, Nürnberg) unterscheidet, was die Qualität und das Angebot angeht…
Wenn das Teller/Tablett-System nicht so einfach umgestellt werden kann, sollten die Anstrengungen vielleicht auf die Steigerung der Qualität des Essens gelegt werden. Ich denke, dass es nicht nötig sein wird eine neue Küche zu bauen, da eine Suppe sowieso nur im Topf und Pommes in ner Fritöse gemacht werden. Pfannen bleiben Pfannen und ein Backofen heizt auch immer gleich. Die neu eingeführten Bio-Gerichte sind da meiner Meinung nach auch keine zufrieden stellende Alternative. Wichtig ist meiner Meinung nach die Rezepte zu verbessern oder zu erneuern. Ausserdem ist die Qualität der Zutaten bestimmt steigerungsfähig. Das Gegenargument, was zu erwarten ist, wird der damit verbundene höhere Preis für die Gerichte sein. Ich denke jedoch, das kaum einer der „Südmensa-Esser“ sich über eine Preissteigerung von 10 Cent ärgern würde, wenn dadurch die Qualität und der Geschmack verbessert würden.
Also die Tabletts finde ich gar nicht so schlecht. Es hat alles seinen Platz und nichts kann durch die Gegend rutschen.
Was aber wirklich nervt ist Quantität und Qualität. Das schlimmste ist kaltes Essen. Wobei ich inzwischen gelernt hab, dass es kein Problem ist das zu reklamieren und dann was warmes zu bekommen. Allerdings hat man wegen dem lauwarmen Gemüse das irgendwie immer zu wenig oder zu viel Salz hat auch keine Lust aufzustehen. Und wenn ein Wagen mit Essen hoch kommt und der erstmal 10 min rum steht ist ja klar, dass das Essen kalt wird. Es gibt doch diese tollen Infrarotlampen, oder man muss halt irgendwie einen Wärmeschutz über den Wagen schmeißen oder was weiß ich. Das kann doch nicht soo schwer sein.
Außerdem schmeckt es am Langemarckplatz einfach besser: Die Nudeln schmecken nach Nudeln und nicht nach Pampe und auch der Rest schmeckt einfach nach frisch gekocht und nicht nach irgendwie zusammengepampt und drei Stunden warm gehalten. Das kann nun wirklich nicht an den Geräten sondern doch wohl nur am Koch liegen.
Die Aussage, dass ein Umbau nötig ist, ist doch nur eine billige Ausrede. Ich gehe fast jede Wette ein, dass auch ein Umbau das essen nicht besser macht. Denn die Herstellungsgrundlagen (die Kartoffeln schmecken scheiße!), Menge des Salzes, Pfeffers, sonstiger Gewürze und Kochzeiten werden immer noch von Menschen bestimmt. Aber evtl. stimmen dann die Angaben auf den „Fertiggerichten“, die man hin und wieder bekommt besser.
Salve, hier ein bischen Senf meinerseits:
— das Tablet-„problem“ wird meiner Meinung nach ein bischen zu schlimm gesehen… Was is denn an Tabletts so schlimm? Schlimmstenfalls sind sie nicht sauber, aber das können Teller auch sein… Natürlich wären Teller schöner anzusehen, aber man muß sich erst mal vor Augen halten, dass wahrscheinlich die ganze Anlage auf Tablets abgestimmt ist und „Teller für alle“ nur durch einen erheblichen Mehraufwand seitens des Personals realisierbar wären… ich habe schon in einer Großküche gearbeitet, solche Maßnahmen steigern weniger die tatsächliche Qualität als dass sie eher für großen Unmut beim Personal sorgen… und das bekommt dann jeder zu spüren.
— Dass das Essen teilweise grottig schmeckt (manchmal isses besser, soviel Gewürze draufzuknallen, dass es nur noch nach Salzpfeffercurry schmeckt) liegt nicht immer am Budget für die Mensa:
– Kartoffeln sind öfters mal nicht durch, was sich im Kartoffelsalat sehr schlecht macht (BÄH)
– Nudeln sind manchmal so weichgekocht, dass ein Strohhalm recht praktisch wäre
Das sind z.b. mal Sachen, die absolut nicht am Geld für die Zutaten hängen.
— Zu stark oder zu schwach gewürzte Speisen sind kein Thema eigentlich, normal sind die gewürzmäßig immer recht lasch, aber für sowas stehen dann eh Gewürze nach der Kasse bereit, das is doch nicht schlecht so … und wird in jeder anderen Großküche, deren Chefs denken können, auch so gemacht.
— Was mir aber noch ein wenig gegen den Strich geht, ansonsten scheinbar keinen stört, is die Sache, dass bei diesen Besteck-behältern am Anfang der Schlangen das Besteck oft so drinnenliegt, dass man beim Rausnehmen nicht an den Stiel fasst, sondern an den Teil, der nacher im Essen steckt… wenn ich mir vorstelle, dass sich jeder 3. nach dem Klo nicht die Hände wäscht, eine ziemlich unappetitliche Überlegung…
Lösungsvorschlag: Besteckbehältnisse aufstellen, wie sie bei den Gewürzen stehen… optimal: Stiel steht raus, keiner grabscht beim Rausnehmen die Zinken von 5 anderen Gabeln an.
— Was die sonstige Qualität des Essens betrifft: Sicherlich kann man für 2€ kein 3-Sterne Happa Happa verlangen… im Schnitt ist es ja auch meißtens irgendwie essbar, aber manchmal kommt mir ohne Spaß fast der Kotzreiz hoch, wenn dann das Schnitzel zur Hälfte aus Flachsen besteht z.b….
So long
Um es kurz zu sagen: Ich esse grundsätzlich nicht mehr in der Südmensa. Und das hat nichts mit der Größe der Portionen oder mit den Tabletts zu tun.
Beispiel: Als ich das letzte mal dort ein Schnitzel gegessen habe, war es eine „Sauerkrautplatte“, also eine aus Holzspänen gepresste Wärmeisoliertafel mit einer Konsistenz, die sich hervorragend für Anfängerexperimente in Bruchmechanik eignet.
Tut mir leid, aber manchmal glaube ich nicht mehr, daß da wirklich Fleisch drin ist. Fleisch schmeckt anders. Sperrholz schmeckt so. (Kindheitserfahrung…)
Inzwischen hat sich die Qualität gebessert: Das letzte Schnitzel war in Grenzen elastisch und brach nicht einfach, sondern faserte auf, wie es bei feuchtem Sperrholz zu beobachten ist. Der Geschmack war der von wirklich hingebungsvoll bearbeiteter Zellulose. Paniertes feuchtes Sperrholz.
Ich habe keine Fragen nach Quantität oder Tabletts, ich habe eine ganz einfache Frage:
Gibt es an der Südmensa auch nur einen einzigen Koch?
Ein paar Anmerkungenvon mir:
„(…)eine aus Holzspänen gepresste Wärmeisoliertafel(…)“
Die bräuchte man an einigen Stellen dringend. Die Temperatur ausgegebener Speisen ist selten akzeptabel. Und auch wenn man auf Nachfrage sofort etwas frisches warmes bekommt, hat das die Auswirkung dass wegen meiner Suppe dann die 30 Leute in der Schlange warten müssen.
Gibt es hier keine Lösungen, z.B. Selbstbedienungssuppe wie in der Stadt oder bessere Warmhaltemöglichkeiten? Es gibt doch sogar gesetzliche Vorschriften zur Temperatur ausgegebener Speiesen, oder?
Das Würzen ist auch ein Problem, das erfolgt leider oft binär: zu viel oder gar nicht.
Die Konsistenz v.a. von Beilagen ist leider auch oft schlecht. Verkochte Nudeln, rohe Kartoffeln und matschiges Gemüse. Klar, es ist eine Großküche, nicht Oma daheim. Aber andere Kantinen bekommen doch auch brauchbares Essen hin? Liegt das hier auch an der Unterfinanzierung durch den Staat?
Naja, am Wuerzen ist nicht nur das ‚binaer‘ ein Problem sondern auch dass das Standardgewuerz Salz und gelegentlich braunes Sossenpulver ist. Nichts gegen die Verwendung von Salz in geringen Mengen und auch nichts gegen Sossenpulver als Grundlage, in den Mengen in denen gekocht wird gehts halt nicht gross anders.
Aber: Wenn schonmal eine Sosse mit Geschmackszutaten (Majoran, Dill, etc) angekuendigt ist, sollten diese nicht nur in homoeopathischen Dosen auftauchen. Sowas ist weder teuer noch kompliziert, noch wird irgendwer sich ueber eine uebermaessige Anwendung solcher Gewuerze beschweren (bei scharfen Sachen ist das natuerlich evtl anders). Man fragt sich eigentlich dauernd, ob der Koch noch gelegentlich probiert, was er da ausliefert…
Und wenn Sachen, bei denen so Attribute wie ‚Feuer-‚, ‚Chilli-‚, etc. auf der Karte stehen dann auch mal etwas besser gewuerzt sind wird sich vermutlich niemand beschweren, die Warnung stand ja eigentlich auf der Karte. Im Moment meint man bei sowas eher Zucker als Chilli zu schmecken 🙂
Und zum Schluss noch die richtig tollen Ekligkeiten wie die gelegentlichen nichtgaren Haehnchen-/Putenschnitzel oder noch leicht angefrorene Pizzen… Bei soetwas sollte eigentlich der Koch gleich achtkantig rausfliegen, nachdem er mit seinem Frass selber ordentlich gefuettert worden ist.
So, aber jetzt Schluss, sonst muss ich mich noch wirklich aufregen 😉
Fraunhofer-Kantine is uebrigens lecker 🙂
Ich habe den studentischen Vertreter im StuWe-Verwaltungsrat, Johannes Schadock auf die Diskussion hier hingewiesen. Er wird die Essens-Probleme bei der Sitzung am Mittwoch ansprechen und dann berichten.
Wie sieht’s aus. Sollt da nicht ein Bericht kommen?
Kann mir jemand sagen, wie es in der Stadtmensa mit den Preisen funktioniert? Dort gibt es das gleiche Essen nur in gut ,für den selben Preis.
Anscheinend geht es also doch, ein gutes Essen für wenig Geld hinzuzaubern.
Seit kurzem gibt’s Selbstbedienungssuppe, und heute gab’s scheinbar sogar 2 Suppen zur Auswahl!
Ein Resultat dieses Blog-Eintrags bzw. der Diskussion hier?
Letzte Woche hab ich grad meine Mensakarte an dem Automaten an der Cafete aufgeladen als die neuen Auflade-Automaten installiert wurden. In der Stadtmensa ist da so ein Plastikteil, das die Mensakarte festhält, während man den Geldschein reinschiebt; letzte Woche dachte ich ja noch, dass der sicherlich noch kommt, aber da hatte ich wohl falsch gedacht…
Naja ist doch nur die Südmensa: Schlechtes Essen, schlechte Automaten, _gute_ Cafebar. Aber letzteres liegt glaub ich auch wieder am Personal.
Ob man nun für 2 oder 20 Euro essen geht. Man sollte trotzdem ein „bisschen“ Qualität auf den Tisch bekommen. Ein warmes Essen wäre ja das mindeste.. Nicht das jeder 2te sein Essen reklamiert..Manche finden es wahrscheinlich schon normal und beschweren sich einfach nicht mehr.. verständlich!