Seit 1.3.2007 gilt die neue Beitragssatzung zum Studentenwerksbeitrag. Die große Änderung ist, dass ab Wintersemester 2007/2008 ein neuer Beitragssatz von 42€ anstatt 35€ pro Semester gilt. Da diese Erhöhung alle Hochschulen betrifft, die vom Studentenwerk betreut werden, kann das Studentenwerk mit Mehreinnahmen von ungefähr 300.000€ rechnen (Grundlage der Schätzung ist die auf der Homepage des Studentenwerks angegebene Zahl von 44.000 Studenten).
11 Antworten auf „Erhöhter Studentenwerksbeitrag ab WS 07/08“
Kommentare sind geschlossen.
Ist den Leuten beim Studentenwerk eigentlich klar, daß das ein etwas ungünstiger Zeitpunkt ist, um höhere Gebühren durchzusetzen?
Wenn jemand am Boden liegt, kann man ja auch ohne Weiteres nachtreten 😉
Gibts eigentlich auch eine Rechtfertigung fuer die Erhoehung oder nur „wir haben schon zu lange nicht mehr…“?
jo – eine Begründung für diese außergewöhnlichen Erhöhungen der letzten Jahre würde mich auch interessieren – und da müsste schon mehr kommen als die allg. Preisentwicklung…
Nachdem ich den studentischen Vertreter im Studentenwerk, Johannes Schadock ganz gut kenne folgende Infos; weil m.W. der Verwaltungsrat nicht-öffentlich tagt kann ich allerdings einige Details (z.B. Abstimmungsergebnisse) nicht hier schreiben:
1. Der Studentenwerksbeitrag steigt in ganz Bayern parallel, weil er in einer Rechtsverordnung des Ministeriums geregelt wird. Das Erlanger Studentenwerk hat dazu allerdings eine positive Stellungnahme abgegeben.
2. Ministerium und Studentenwerke begründen die Steigerung damit, dass der Beitrag über mehrere Jahre (ich glaube, seit 2002) nicht mehr gestiegen ist und jetzt „Nachholbedarf“ bestünde.
3. Ein weiterer Grund für die Erhöhung ist, dass die Zuschüsses des Freistaats an die Studentenwerke rückläufig sind (in Erlangen von 2003 auf 2007 minus 500.000 Euro). Das Erlanger Studentenwerk hat in den letzten Jahren ein Defizit erwirtschaftet und durch Rücklagen ausgeglichen, was aber kein Dauerzustand sein kann. Weil der Staat die Zuschüsse nicht erhöhen will, steigen die Beiträge (ein Omen für Studiengebühren?)
4. Der Konvent bzw. Sprecherrat hat zu Beitragserhöhung keine Stellungnahme abgegeben. Das offizielle Schreiben des Studentenwerks ist irgendwo zwischen diesem und dem Sprecherratsbüro verschollen; das Studentenwerk versichert, es abgeschickt zu haben, Susanne im Büro ist sich sicher, es nicht bekommen zu haben. Auf eine e-Mail von mir vor Weihnachten an die Konvents-Mailingliste über die geplante Erhöhung (Johannes ist selbst nicht im Konvent und deswegen nicht auf der Liste, daher habe ich das übernommen) gab es keine Reaktion. Geändert hätte dies aber wohl auch nichts.
Ich muss den Eintrag von eben in einem Punkt korrigieren: Die angesprochene Rechtsverordnung gibt es nach dem neuen Hochschulgesetz nicht mehr, die Höhe der Beiträge wird von den Studentenwerken selbst festgelegt. Allerdings haben wohl auch alle anderen Studentenwerke einheitlich den Beitrag auf 42 Euro erhöht.
Gibt es denn genauere Zahlen, wieviele Einnahmen und Ausgaben das Studentenwerk die letzten Jahre so hatte?
Und dass wir nur wieder mehr zahlen dürfen, ohne was davon zu haben, nur damit im bayerischen Haushalt die schwarze Null steht, ist ja sowieso klar. Das wird bei den Studiengebühren auch nicht anders werden.
@Philipp
danke für deine Antwort
Punkt 2 ist natürlich völliger Käse: das Studentenwerk hat erst 2004 den Beitrag von 28 EUR auf 35 EUR erhöht. 50% Erhöhung in 3 Jahren ist durch „inflationsbedingten Nachholbedarf“ beim besten Willen nicht zu begründen.
der interessante Punkt ist Punkt 3 – das ist natürlich mehr als unerfreulich – einerseits lauthals tönen man würde die Ausgaben für Bildung und Forschung konstant halten – aber gleichzeitig bei solchen Nebenetats kürzen ist seitens der Staatsregierung schlicht Betrug.
Hier sollte man m.E. schon eine geeignete Möglichkeit finden eine entsprechende Stellungnahme nach München weiterzuleiten.
Denke ich auch, Martin. Entsprechend sollte sich nicht nur die FAU, sondern wohl auch die LAK (Landes Asten-Konferenz) mit dem Thema befassen, wenn alle bayerischen Hochschulen davon betroffen sind.
Verglichen mit den plus 5 Euro des Studentenwerkes (bei dem es auch echt mal interessant wäre, eine Art Dokumentation der Ausgaben auch als Student mal zu Gesicht zu bekommen) sind allerdings die immer noch eingezogenen 50 Euro Verwaltungsgebühr die größere Unverschämtheit. Vom Studentenwerk hat man ja noch wenigstens billiges Mensaessen und Wohnheime… wogegen die Verwaltungsgebühren einfach nur zusätzlich zu den 5% „Verwaltungsanteil“ der Studiengebühren (sind ca. 25 Euro pro Nase) einfach in der Bayerischen Staatskasse verschwinden. Die 50 Euro mal wegzulassen wäre mal spürbar.
Was ist denn überhaupt aus der Sammelklage dagegen geworden?