Wir waren da und wir waren laut…

… wehe dem, der uns die Bildung klaut!
In Erlangen waren am Dienstag etwa 1000 Menschen auf der Straße.
Bayernweit waren es sogar 8000, die für soziale Gerechtigkeit demonstriert haben.
Demo in Erlangen
Diese Zahlen zeigen uns, dass die Studiengebühren in Bayern kein Thema sind, mit dem sich die Studentinnen und Studenten schon abgefunden haben. Vor der Protestaktion herrschte noch große Ungewissheit darüber, wie viele Studierende , angesichts der kurzen Mobilisierungsphase, mit uns auf die Straße gehen werden.
Doch kurz nach 13:00 Uhr waren alle Zweifel wie weggeblasen. Der Rathausplatz füllte sich von Minute zu Minute mit mehr Menschen, die Schilder, Plakate und Banner im Schlepptau hatten. Ca. 13:15 hat dann Thomas Binder, Studentischer Senator der Universität Erlangen-Nürnberg, das Wort ergriffen: „Wir fordern eine komplette Abschaffung der Studiengebühren. Das Geld für die Bildung muss vom Staat kommen, nicht von uns!“
Nach diesen eröffnenden Worten bewegte sich der Demonstrationszug langsam durch die Fußgängerzone Richtung Hugenottenplatz. Von dort aus ging es am Bahnhof vorbei, durch die Goethestraße, an den Arcaden vorbei.
Sprechchöre, die „Reiche Eltern für alle“ verlangt haben, und Schilder mit der Aufschrift „Studierst Du schon oder zahlst Du noch?“ stießen bei den Passanten auf große Resonanz. Auch viele Autofahrer bekundeten durch Hupen Ihre Unterstützung.
Wieder am Rathausplatz angekommen warteten bereits die Redner auf den Demonstrationszug.
Philipp Schrögel, Sekretär der Landes-Asten-Konferenz, verdeutlichte nochmals den Standpunkt der Studierenden: „Bildung bedeutet Fortschritt für die Gesellschaft und sollte deshalb umsonst sein!“ SPD-Landtagsabgeordnete Angelika Weikert ist der gleichen Meinung: „Bildung ist eine staatliche Aufgabe und muss steuerfinanziert bleiben.“
Komplettiert wurde die Liste der Redner durch Markus Ganserer (Bündnis 90/Die Grünen), den FW-Landtagsabgeordneten Dr. Peter Bauer und Stadtrat Eckhard Wangerin (Die Linke).
Alles in allem können wir auf eine sehr erfolgreiche Protestaktion zurückblicken.
Das haben wir natürlich zum Großteil Eurer Unterstützung zu verdanken. Aus diesem Grund möchte der Sprecherrat den Studierenden der Uni Erlangen-Nürnberg ein großes Dankeschön aussprechen.
Ich denke, ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass Erlangen so was schon länger nicht mehr gesehen hat!

Hier noch ein paar Links zu Presseberichten:
http://dl.getdropbox.com/u/76940/aktionstag_gegen_studiengebuehren.wmv
http://www.erlanger-nachrichten.de/artikel.asp?art=929207&kat=19
http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=929507&kat=263
http://www.sueddeutsche.de/352388/611/2661859/Wer-keine-reichen-Eltern-hat-.html
http://www.np-coburg.de/nachrichten/lokal/coburg/art2394,888632

3 Antworten auf „Wir waren da und wir waren laut…“

  1. Ich würde übrigens behaupten, dass es mehr als 1.000 waren. ddp spricht von 1200 ( http://de.news.yahoo.com/17/20081202/tde-suche-reiche-eltern-9f2594e.html ), die WELT ( http://www.welt.de/muenchen/article2816944/Zehntausend-protestieren-gegen-Studiengebuehren.html ) ebenso.

    Der Vollständigkeit halber außerdem noch dieser Link zu Indymedia:
    http://de.indymedia.org/2008/12/234513.shtml

    Alle 3 Links via OHM-Blog ( http://gsofh.wordpress.com/ ).

  2. 1200 von 26000 Studierenden der FAU protestieren gegen Studiengebühren. Hmmm, sieht wohl so aus als ob die Mehrheit der Studenten doch nicht auf Kosten des Staates schmarotzen will.

  3. Hmm… Bei so einem Totschlagargument fehlen mir doch glatt die Worte…

    Mal ehrlich, ich find das ‚auf Kosten des Staates schmarotzen‘ sehr weit hergeholt. Wenn immer und immer wieder propagiert wird, dass Deutschland in Zukunft nur noch Wissen als Exportgut haben wird, dann ist es doch mehr als gerechtfertigt, dass der Staat auch etwas in seine Zukunft investiert, oder?

    Dass 1200 von 26000 Studierenden anwesend waren, das ist ein anderes Blatt. Wir reden hier ja auch nur von Erlangen. In Nürnberg waren das ja noch mal 1000. Macht schonmal 2200 von 26000. Das sind grob 8,5%. Im eigentlich eher trägen Mittelfranken finde ich das recht beachtlich…

    Aber jeder hat da ja seine eigene Meinung…

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