In der Vergangenheit wurde Bildung des Öfteren als Ware und die Studierenden als Kunden der Hochschule bezeichnet. Wohl eine sehr ökonomische Sicht der Dinge. Fakt ist allerdings, dass die Studierenden interessiert und konstruktiv bei der Verwendung der Studiengebühren mitwirken. Die Gremien sind paritätisch besetzt und somit unterliegt jeder Antrag der Kontrolle der Studierenden.
Zumindest in der Theorie…
In der Praxis wurden leider zwei Ausgaben von der Universitätsleitung (UL) beschlossen, ohne vorher Rücksprache mit den Gremiumsmitgliedern zu halten. Dies wurde u.a. mit der Eiligkeit der Entscheidung begründet. Der Sprecherrat und die studentischen Mitglieder des Zentralen Gremiums zur Verwendung der Studienbeiträge (ZGS) reagierten sofort. In einem Schreiben forderten sie die Universitätsleitung auf, Stellung zu beziehen, solche Ausgaben in Zukunft zu unterlassen und in der neuen Studienbeitragsordnung ein Vetorecht für die Studierenden bei allen Ausgaben zu verankern.
Die Gelegenheit bot sich an, um (zum gefühlten 100sten Mal) nach dem Vorgehen bei der Verwendung von Zinsen aus Studiengebühren zu fragen. Klare Forderung ist, diese selbstverständlich! wie Studiengebühren zu behandeln. Dem stimmte die Universitätsleitung zu: Ab dem WS 09/10 werden Zinsen wie Studiengebühren verwendet! Außerdem soll es künftig eine zusätzliche Gesprächsrunde zwischen UL und Studierendenvertretung geben, wenn die UL von den Empfehlungen des ZGS abweichen möchte. Auch werden die Studierenden zukünftig vor sogenannten „Eilentscheidungen“ einbezogen. Für uns eine Selbstverständlichkeit – für die UL ein Zugeständnis, aber das Ergebnis zählt.
Diese beiden Zustimmungen sollen nun in die neue Studienbeitragsordnung aufgenommen werden. Letztlich ist es durchaus erfreulich, dass unsere Forderungen ernst genommen und Kompromisse gesucht werden. Ziel sollte allerdings sein, solche Vorfälle in Zukunft komplett zu vermeiden. Bei einem könnt ihr euch sicher sein: Eure studentischen Vertreter/innen werden ein wachsames Auge auf die Verwendung Eurer Studiengebühren werfen!