Die Landesregierung spart, die Studierenden zahlen – neue Haushaltskürzungen geplant

Bereits am Mittwoch informierte unser Präsident Professor Grüske in einem Pressegespräch, wie sich die Ausweitung der Haushaltssperren auf unsere Universität auswirken wird. Auf Beschluss des bayerischen Kabinetts unterliegen die Hochschulen Bayerns einem Bau- und Planungsstopp und bereits bestehende Haushaltssperren bei Sach- und Investitionsausgaben werden verdoppelt. Als Folge müssen bis Dezember dieses Jahres an der FAU rund 1,2 Millionen Euro eingespart werden.

Die Konsequenzen für die Studierenden der FAU sind bereits absehbar. Es fehlen nicht nur dringend benötigte Gelder für die Sanierung und den Unterhalt der Universitätsgebäude, sondern auch unerlässliche Mittel für den Lehrbetrieb. So muss den Beispielen nach die Universitätsbibliothek in Folge der Kürzungen bei der für Studierende und Wissenschaftler wichtigen Literaturbeschaffung starke Abstriche machen. Des Weiteren leidet die Lehre unter der verzögerten Neubesetzung von Stellen, die nun 6 Monate statt der bisher üblichen 3 Monate vakant bleiben müssen.

Studiengebühren wurden unter der Prämisse eingeführt, dass sie ausschließlich zur Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen eingesetzt werden. Es ist jedoch zu befürchten, dass die Hochschulen die Studiengebühren unfreiwillig zweckentfremden müssen, um so die Lücken zu schließen, die die fahrlässigen Vorhaben der bayerischen Staatsregierung in ihre Haushalte reißen werden. Dies würde dem Grundsatz widersprechen, dass Studiengebühren lediglich zur zusätzlichen Verbesserung über den grundlegenden Bedarf hinaus vorgesehen sind.

Falls die Staatsregierung es wirklich so weit kommen lässt, sollten wir unserem Unmut Luft machen. Auch Universitätspräsident Grüske machte in einem Pressegespräch am Mittwoch deutlich, „Falls die Studierenden gegen die Sparmaßnahmen auf die Straße gehen, würde ich mich diesen Protesten sofort anschließen.“

Die Studierendenvertretung der FAU strebt eine Zusammenarbeit mit der Universitätsleitung und anderen bayerischen Hochschulen an, um eine Verschlechterung der Studiensituation in Folge der Kürzungen zu verhindern.

Der studentische Konvent hat heute zu diesem Thema eine Pressemitteilung herausgegeben.

4 Antworten auf „Die Landesregierung spart, die Studierenden zahlen – neue Haushaltskürzungen geplant“

  1. Hallo,

    seltsam, jetzt gibt es mal wirklich einen äußerst akuten Anlass zu streiken und im Gegensatz zum Protest des letzten Jahres passiert (zumindest bis jetzt) nichts.
    Dabei ist diesmal die Diskrepanz zwischen den Ankündigungen und der Realität unübersehbar.
    Ich kann es wirklich nicht verstehen. Was bewegt die Staatsregierung angesichts des Doppeljahrgangs und der „obersten Priorität“ der Bildungspolitik zu diesen Maßnahmen. Kann mir das jemand erklären? Ansonsten bin ich zu jedem Protest bereit.

  2. Hi Peter,

    du musst den Studierenden auch Zeit geben, die entspr. Reaktion zu organisieren. Ich habe schon irgendwo gelesen, dass eine Demo im November geplant ist.

    Und im Übrigen sehe ich überhaupt keinen akuteren Anlass jetzt zu streiken als letztes Jahr. Damals wurde genau gegen das gleiche protestiert, was hier konkret stattfindet. Proteste gegen Kürzungen gab es schon vor Einführung der Studiengebühren, als die Landesregierung vorausschauend den Bildungsetat verkleinert hat.

    Studiengebühren und Bildungshaushalt sind nun mal keine zwei verschiedenen Dinge. Man kann nicht für Studiengebühren und gegen Kürzungen gleichzeitig sein, wenn man sich die Praxis der Landesregierung ansieht. Grüske erweist der Universität mit seinem zaghaften Protest keinen Dienst, wenn er ansonsten ausdauernd genau diese Politik vehement mitvertritt und mitträgt.

  3. Hallo,

    Reaktionen sind natürlich geplant, allerdings braucht so was auch immer Vorlauf für Koordination der Planungen. Immerhin geht es hierbei um ein landesweites Thema, dementsprechend müssen hier alle bayerischen Hochschulen gemeinsam an einem Strang ziehen, um etwas zu bewirken.

    Jetzt geht es erstmal darum, die Informationen über Haushaltssperren und möglichere weitere Kürzungen im nächsten Jahr zu verbreiten und vor allem zu erklären, welche Auswirkungen das auf unsere Uni hat. Erst mit diesem Wissen in den Köpfen der Studierenden kann dann auch zu Aktionen aufgerufen werden, ansonsten werden wir uns wieder mit dem Vorwurf auseinandersetzen müssen, dass wir doch nur Krawallmacher wären.

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