Ministeriale Aufforderung an die bayerischen Hochschulen für eine "zeitnahe" Ausgabe der Studiengebühren

Heute am 22. Dezember im Bildungskalender ein Sondertürchen aus aktuellem Anlass:

Wohin mit den Studiengebühren?

Genau diese Frage stellt man sich im Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst auch, wie jetzt ein Schreiben von Minister Heubisch beweist. In diesem werden die Hochschulen dazu aufgefordert mehr Studiengebühren auszugeben und die angestauten Rücklagen abzubauen.

Zitat aus dem Brief:

Um die politische Unterstützung für die Erhebung der Studienbeiträge in Bayern nicht zu gefährden, möchte ich aber im nächsten Jahr dennoch nicht von einem weiteren Ansteigen der Restmittel berichten müssen, sondern auf einen Abfluss der angesparten Reste hinweisen können.

Das ganze Dokument und mehr Infos findet ihr auf
http://www.bayernleaks.de

Bildungskalender: 19. Dezember

Von fern, von München komme ich her,
ich muss schon sagen, die spinnen da sehr.
Keinerlei Ahnung vom Unialltag
schlagen sie Nägel in den Bildungssarg.
Von morgens bis abends sollen wir streben,
an jedem Tag unser Bestes geben.
Bezahlen sollen wir immer mehr,
trotzdem sind die Kassen leer.
Von Verbesserungen keine Spur
dafür jede Stunde Stress pur.
Das Seminar beginnt um acht,
das letzte endet in der Nacht.
Vorbereiten und noch lesen,
grad ist Mitternacht gewesen,
ein paar Stunden Schlaf noch schnell,
dann wird es schon wieder hell.
Ohne Frühstück geht es los,
in der Alma Mater Schoß.
Im Audimax müssen wir stehen,
in Kassel in die Kirche gehen.
Dort ist kein Platz mehr für uns alle,
für Atheisten eine Falle.
Outsourcing wird groß geschrieben,
wo ist die alte Zeit geblieben?
Mit studieren und mit feiern,
das Examen runterleiern,
Studentenjobs in jeder Stadt,
in der man noch ein Leben hat.
Da gab es Gelder noch vom Staat,
der Vertrauen in die Jugend hat.
Doch heute stehen wir am Rande
des Nichts in unser’m deutschen Lande.
Kein Geld für Bildung oder Unis,
keine Hoffnung bei den Studis.
Vor den Bildungsstätten prangt
ein Plakat in diesem Land.
Und ob der Frage, die dort steht.
lacht jeder der vorübergeht:
Ob man noch lebt,
oder schon zur Uni geht?