Jeweils 19 Uhr im Kollegienhaus, Raum 1.019, Universitätsstraße 15, 91054 Erlangen
20.06.2013 – Prof. Margaret Wirth (Bremen)
Vom kapitalistischen
Sinn des geistigen Eigentums
Die USA und die EU ringen derzeit um einen Vertrag, mit dem sie ihrem Anspruch auf Geltung von Eigentumsrechten an „immateriellen Gütern“ weltweit Durchschlagskraft verleihen wollen. Worum geht es eigentlich bei Abkommen wie ACTA?
In der Öffentlichkeit wird dagegen um Sinn und Unsinn des „geistigen Eigentums“ gestritten. Die „Piraten“ fordern den freien Zugang zu Produkten von Kultur und Wissenschaft. Ihnen wird entgegengehalten, mit dem Eigentumsrecht stehe und falle die Kultur- und Wissensproduktion. Worum geht es beim Schutz des geistigen Eigentums wirklich? Was leistet er? Wozu braucht es ihn?
Vergangene Vorträge:
25.04.13 – Prof. Freerk Huisken (Bremen)
Warum eine Wissenschaft von
der Erziehung überflüssig ist und
weshalb es sie dennoch gibt
Der Sache nach braucht es für die Erziehung Heranwachsender nicht viel. Bei ihnen ist nicht mehr erfordert als der Wille, sich kundig zu machen, dafür Zeit zu opfern und die Mühen des Lernens auf sich zu nehmen. Als Erzieher sind Menschen von Nöten, die sich in all dem, was zu lernen ist, gut auskennen, bereit sind, anderen etwas Vernünftiges beizubringen, und dafür über die nötigen Ressourcen verfügen. Eine Wissenschaft von der Erziehung braucht es dafür nicht. Dennoch gibt es sie, und sie gilt als unabdingbare Voraussetzung für die Lehrerausbildung.
Was da an Wissenschaft unterwegs ist, sich ständig neue Themen sucht und diese permanent ausdifferenziert, hat Gründe, die nicht im Erziehen und Unterrichten liegen, sondern allein in der Art und Weise, wie Erziehung im Kapitalismus organisiert ist. Das wird im Vortrag nachgewiesen und zur Debatte gestellt.
16.05.2013 – Dr. Peter Decker (Nürnberg)
Der Pluralismus in den
Gesellschaftswissenschaften:
Zeugnis und Verkehrsform
einer falschen Wissenschaft
Eigentlich liegt es ja auf der Hand: Fächer, in denen verschiedene Meinungen über denselben Gegenstand kursieren, haben es zu gültigem, überzeugendem Wissen nicht gebracht. Früher hat man das an den philosophischen Fakultäten auch noch so gesehen: Man hat am Unterschied zur Objektivität naturwissenschaftlicher Ergebnisse gelitten; ähnlich haltbare Einsichten wollte man erst noch erzielen. Heute ist diese Unzufriedenheit ausgestorben. Der Zustand des Nicht-Wissens ist endgültig.
Die Gesellschaft, die sich diese Wissenschaft leistet, scheint Wissen über sich nicht zu brauchen. Das verlotterte Denken der Gesellschaftswissenschaften aber schon.
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