Beim Thema Semesterticket scheint sich endlich etwas zu tun: die lang erwartete Auswertung der Fahrgastbefragung des VGN ist fertiggestellt und somit kann nun VGN-intern über ein Angebot beraten werden.
Die Grundproblematik ist aber seit 20 Jahren dieselbe: Ein Semesterticket muss die Einnahmen der Verkehrsbetriebe im Vergleich zur vorherigen Situation konstant halten, um dauerhaft tragbar zu sein. In Bayern kommt noch hinzu, dass das Studentenwerk den Vertrag mit dem VGN schließen muss, da die Studierenden nicht wie in anderen Bundesländern in Form ihres AStA eigenständig Verträge unterzeichnen können. Daher werden auch erste Verhandlungen über eine konkretes Angebot zwischen VGN und dem Studentenwerk stattfinden.
Das bevorzugte Modell von allen Seiten ist das sog. Sockelmodell nach Münchner Vorbild.
Je höher der von allen zu entrichtende Solidarbeitrag ist, desto wahrscheinlicher hätte eine Klage gegen das Modell Erfolg. Es gibt ein Urteil, das besagt dass 1,6% des BAFöG-Höchstsatzes auf jeden Fall vertretbar sind, höhere Beträge sind bisher nicht juristisch geklärt worden. Deshalb kann das Studentenwerk kein Modell unterstützen, in dem der volle Betrag auf alle Studierenden verteilt wird (was ca. 150€ pro Person bedeuten würde), sondern bevorzugt ein Sockelmodell. Mit ca. 65€ pro Person wird ein Basisticket finanziert, das ermöglicht zu Nebenzeiten das komplette VGN-Netz zu nutzen. Der Sockelbetrag ermöglicht außerdem einen günstigeren Gesamtpreis für alle, die das Verbundgebiet rund um die Uhr nutzen wollen.
Das Aktionsbündnis Semesterticket zu dem sich Studis aller Hochschulen in der Metropolregion zusammengeschlossen haben, beschreibt auf seiner Webseite die Situation auch genauer, berichtet über aktuelle Entwicklungen und beantwortet häufige Fragen.
Die finale Entscheidung liegt aber in der Hand aller Studis: Im Wintersemester 2014/15 findet eine Urabstimmung statt. Zehn Tage lang sind alle Studierenden aufgerufen, für oder gegen das (bis dahin hoffentlich bekannte) Angebot des VGN zu stimmen und müssen dazu noch nicht einmal im Wahllokal anstehen: die komplette Abstimmung wird Online durchgeführt. Wenn in der Abstimmung das Angebot angenommen wird, könnten Studierende zum Wintersemester 2015/16 zum ersten Mal ein echtes Semesterticket in Händen halten 🙂