Die 4. Sitzung des Studentischen Konvents findet am 11.01.24 um 18:30 Uhr im Seminarraum 0.031-113 in der Martensstraße 1, 91058 Erlangen statt.
Themen sind neben der Hoschschulgruppenunterstützung, der Haushaltsplan für das Jahr 2024, sowie der aktuelle Stand bei den Bemühungen zur Abschaffung von Prüfungsversuchen.
Des Weiteren werden Wahlen für den Sprecher*innenrat, als auch für den Wahlausschuss stattfinden.
Der 21.12.2023 war für uns als 50. Jahrestag des Beschlusses zur Abschaffung der Verfassten Studierendenschaft in Bayern ein Tag tiefer Trauer. Zu diesem Anlass haben wir einen Trauerkranz am Brunnen im Schlossgarten niedergelegt. Eventuell kennt ihr die Debatte bereits, falls nicht, könnt ihr hier noch das ein oder andere darüber lernen
„Auch wenn die meisten bayerischen Studierenden mittlerweile gar nicht mehr wissen was eine Verfasste Studierendenschaft ist, spüren wir die Folgen der Abschaffung immer noch massiv“, so Emil Fischer, Vorsitzender der Erlanger Studierendenvertretung auf eine Nachfrage. Doch was bringt die Verfassung der Studierendenschaft denn eigentlich? „Seit der Abschaffung sind wir als Gruppe der Studierenden keine Rechtsperson mehr, können also keine Verträge abschließen, eigene Mittel verwalten oder unsere Satzung bestimmen. Vieles davon funktioniert gerade nur über Umwege und Notlösungen, für die wir auf die Zusammenarbeit und den Wohlwollen der Unileitung und des Studierendenwerkes angewiesen sind, alles Andere ist vollkommen unmöglich.“, so Ann-Sophie Scholl, studentische Senatorin an der FAU. Bayern nimmt hier wie so oft auch eine Sonderrolle ein, der Freistaat ist aktuell nämlich das einzige Bundesland ohne eine „Verfasste“, diese wurde mit einem Beschluss am 21.12.1973 abgeschafft, um „den linken Sumpf an den Universitäten trocken zu legen“ (Hans Maier, damaliger bayerischer Kultusminister). Zu der Zeit war Bayern in diesem Vorgehen nicht alleine, seit Baden-Württemberg 2011 die Studierendenendschaft wieder verfasst hat, ist Bayern allerdings das letzte Bundesland ohne.
„Das war eine ganz andere Zeit, in der das Blut deutlich höher gekocht ist. Das wir aber auch nach 50 Jahren und mittlerweile gänzlich anderen Verhältnissen noch diese Schikane und Behinderung in unserer täglichen Arbeit ertragen müssen steht in keinem Verhältnis.“, ärgert sich Leon Bernáth, stellvertretender Vorsitz der Studierendenvertretung.
Von der Opposition gab es seitdem gelegentlich Bestrebungen die Verfasste Studierendenschaft wieder einzuführen, doch aufgrund der einzigartigen politischen Situation in Bayern ist dies bislang aber aussichtslos geblieben.
Das ist der Grund, weswegen die Studierenden mittlerweile zu außergewöhnlichen Mitteln greifen um auf ihren Missstand aufmerksam zu machen.