Blaue Engel an der Uni Erlangen-Nürnberg

Das Referat für Ökologie des Sprecherrates der Universität Erlangen-Nürnberg kann einen weiteren Erfolg verzeichnen! Bei der Neuvergabe des Rahmenvertrages für die Kopiergeräte an der Universität am 1.Oktober 2007 wird der Umweltschutz eine starke Rolle spielen. Ab sofort wird aufgrund einer Initiative der Studierendenvertretung und der Greenpeace-Gruppe Nürnberg für den Betrieb der Geräte grundsätzlich Umweltschutzpapier mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgeliefert.

„Modernes umweltfreundliches Papier genügt allen Qualitätsansprüchen, auch was den Weißegrad betrifft“, erläutert Tobias Beck von der Greenpeace-Gruppe Nürnberg, die das Referat für Ökologie bei der Initiative unterstützt hat. Die befürchteten Vorbehalte von Seiten der Universität sind nicht aufgetreten, ganz im Gegenteil: „Der Kanzler hat bei der Vorstellung der Idee sofort zugesagt und uns seine Unterstützung versichert“, berichtet Philipp Schrögel, studentischer Senator und Sprecherrat an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Oekoreferat
(von links nach rechts: Tobias Beck, Philipp Schrögel, Stephan Thiemann)
Auch das noch häufig anzutreffende Vorurteil, dass Umweltschutz Luxus ist, trifft hier nicht zu. Das umweltfreundliche Papier macht die Kopien für die Studierenden nicht teurer, der allgemeine Preisanstieg wird sogar ausgeglichen, so dass die Preise für Kopien weiter bei 3 bis 5 Cent bleiben. So sind die neuen Kopiergeräte auch energiesparend, was sich gerade bei den steigenden Stromkosten positiv auf die finanzielle Bilanz auswirkt.
„Wir freuen uns, so unser Ziel erreicht zu haben, mit dem alle Beteiligten zufrieden sein können und dabei unseren Beitrag zum Umweltschutz geleistet zu haben“, sagt Stephan Thieman vom Referat für Ökologie des Sprecherrates.

13 Antworten auf „Blaue Engel an der Uni Erlangen-Nürnberg“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    dem Bündnis gentechnikfreie Region Fürth Stadt und Land ist es gelungen den kanadischen Landwirt Percy Schmeiser (den alternativen Nobelpreisträger 2007) zu einem Vortrag nach Fürth einzulagen.

    Veranstaltungsort: Grüne Halle, Krautheimerstrasse 11, Fürth, Anfahrt unter http://www.gruenehalle.de
    Veranstaltungstermin: 21. Juni 2008, von 16 bis 18:15 Uhr, Einlass 15:30 Uhr, Eintritt 5 Euro
    Programm: Grußwort von Dr. Thomas Jung, Vortrag und Anschließend Diskussion.

    Percy Schmeiser wurde bekannt durch seinen beispielhaften, jahrelangen Prozess gegen den Saatgut-Multi Monsanto, der sich zum Ziel gesetzt hat die Welt mit gentechnisch verändertem Saatgut zu beherrschen.
    Im März 2008 hat Monsanto Herrn Schmeiser Schadenersatz zugesagt. Jahre vorher hatte Monsanto Schmeiser verklagt, er hätte patentiertes Saatgut von Monsanto illegal auf seinen Feldern angepflanzt, was wie sich aber herausstellte durch Pollenflug verursacht war.
    Damit hat Monsanto nicht nur ein eindeutiges Schuldgeständnis gemacht, sondern auch den Beweis erbracht, dass sich gentechnisch veränderte Organismen NICHT an gesetzliche Mindestabstände halten!
    Herr Schmeiser klärt seit Jahren die Bevölkerung Weltweit in seinen Vorträgen die negativen Auswirkungen der Agro Gentechnik auf Mensch, Tier und Umwelt aus eigenem Erleben auf.

    Das Bündnis bittet darum, dass Sie in Ihrer Organisation den Veranstaltungshinweis weiterleiten und die Handzettel aus der Anlage (In dieses fenster konnte ich die Anlage nicht reinquetschen, vielleicht köbnnten Sie mir Ihre Mail-adresse schicken? Danke) aushängen. Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht alle Adressen persönlich aufsuchen können. Sicher findet sich in Ihren Reihen ein/e Gentechnikgegner/in, die das Verteilen der Aushänge oder das Weiterleiten der E-Mails gerne in die Hand nimmt.
    Bei Rückfragen stehen Frau Brigitte Peiker (brigitte.peiker@nefkom.net, 0177 3938311, 0911 3938311 oder Sabine Lindner 0911 7530032 zur Verfügung.

    Vielen Dank für Ihre Mühe

    Sabine Lindner
    Bündnis gentechnikfreie Region Fürth Stadt und Land (www.bgrf.de)

  2. Naja… insgesamt wohl kein so großer Erfolg. Meine Arbeiten möchte ich nicht unbedingt auf grau-weißem Klopapier abdrucken, denn das genügt nicht den Ansprüchen einer sauberen wissenschaftlichen Arbeit.
    Für Skripte reichts selbstverständlich, aber es sollte die Möglichkeit geben, auch auf sauberem Papier zu drucken, denn das ist öfters mal nötig.

    Mal nebenbei sind 3-5 Cent kein adäquater Preis für eine Kopie. Man kann in Erlangen in einem Copy-Shop bei einer Bezahlung von 2000 Kopien/Ausdrucke einen Preis von 2,5 Cent pro Seite haben und das bei einem Laden, der auf Gewinnmaximierung aus ist. Wieso die Uni diese Preise überbietet und dabei eigentlich keinen Gewinn erzielen möchte, ist mir schleierhaft.

  3. Und nochwas, weil ich’s grad vergessen habe:
    Energiesparend mag ja sein, aber mal ehrlich: das fällt doch nicht weiter ins Gewicht bei dem Verbrauch, den die Uni hat.
    Wenn’s hochkommt hat so ein Drucker eine Eingangsleistung von 1kW. Wenn im Nebenzimmer mehrere 200kW CO_2-Laser stehen, dann ist ein 0,9 kW-Drucker mit Sicherheit keine unglaubliche Energieeinsparung.

  4. @Alex: Umweltpapier ist seit Jahren nicht mehr braun… Inzwischen ist das wie mit den braunen Bio-Eiern. Wenn’s braun ist, dann nur um den unaufgeklärten Kunden zu überzeugen mehr Geld für weniger Qualität zu bezahlen.

  5. @Alex
    das Papier ist weiß – so weiß dass ich bedenkenlos meine Diplomarbeit drauf drucken würde

    auch eine kleine Stromeinsparung ist besser als nix

    Was die Preise angeht – naja die Ausalastung der Kopierer – die Wartung durch eine Firma, das mag schon eine Rolle spielen.
    Und Mengenrabatte gibts bei der Uni halt net – bei bem genannten Copy-Shop kostet die Einzelkopie auch 5 ct.

  6. Ich möchte mich Alex anschließen und das Projekt als fragwürdig bezeichnen. Das Papier ist zwar weißer als das Recyclingpapier früher war, das möchte ich nicht bestreiten, aber sobald ein weißes Blatt Papier in der Nähe liegt ist der Unterschied schon deutlich sichtbar. Nachdem fast alle Lehrstühle mit entsprechenden Kopierern (und damit auch Papier) ausgestattet sind, ist es recht leicht an Anschauungsmaterial zu kommen.

    Auch der Umweltschutzaspekt ist nicht zwangsläufig gegeben, ich zitiere einen Mitarbeiter: „Der Umweltschutz ist grandios, seitdem bei uns standardmäßig alles auf dieses Papier gedruckt wird, müssen wir vieles nochmal auf weißes Papier drucken, der erste Druck fliegt dann in den Mülleimer“. Ein anderer: „Naja, zum Schmierpapier drucken ist es okay, ansonsten haben wir auch noch weißes Papier gekauft“.

    Ich finde man hätte den Lehrstühlen durchaus die Wahl lassen können, schließlich gäbe es genügend andere Stellen an der Uni, wo man ohne Einschränkungen Energie sparen könnte. Ich denke da nur an das Anbringen von Wärmedämmung oder an das Abschalten von Licht in der Nacht.

  7. @Martin

    Klar haben die bei Einzelkopien den gleichen Preis. Allerdings kauft die Uni sowieso alles im großen Stil ein und könnte auch den Mengenpreis an die Studis weitergeben.
    Der Laden in der Stadt will Gewinn machen und gibt den günstigen Preis nur her, wenn _ich_ viel auf einmal drucke.
    Die Uni will aber eigentlich keinen Gewinn machen und könnte den günstigen Preis auch so hergeben. Der Laden in der Stadt macht bei 2,5 ct sicherlich auch keinen Verlust.

  8. @Alex
    der Laden in der Stadt hat auch nicht die gleichen Wartungskosten – ist halt ein Unterschied ob EIN (zwei) Laden oder zig Standorte überall auf Erlangen und Nürnberg verstreut.
    Ansonsten sind die Kopierer von der Uni ja nur geleast – würde mich nicht wundern wenn die jetzigen Kopierpreise noch nichtmal kostendeckend für den Leasingvertrag sind…

    @Joe
    ich kann nicht nachvollziehen dass man für IRGENDEINEN Zweck unbedingt ein weißeres Papier als dieses Kopierpapier braucht. Entsprechend müsste man eher diesen Lehrstühlen mal auf die Füße treten.

  9. @ Martin

    Informiere dich doch einfach mal auf den Seiten der Universität (Zugriff nur aus dem Uninetz). Dort wirst du den aktuellen Rahmenvertrag und die damit verbundenen Kosten je Seite finden (2,7 Cent pro SW Seite). Wie du dann feststellst ist hier eine doch recht ordentliche Gewinnspanne für die Uni enthalten (Mietkosten der Kopierer liegen etwa bei 50€ je Gerät und damit nicht wirklich zu berücksichtigen).

  10. nachdem Philipp Schrögel aus mysteriösen Gründen gerade keine Kommentare posten kann mache ich das stellvertretend für ihn – das folgende ist SEIN Text:

    „Das Papier entspricht sämtlichen Normen und ist auch für „saubere“
    wissenschaftliche Arbeiten geeignet. Natürlich sehe ich ein, wenn z.B.
    Bedarf an hochaufgelöstem Fotodruck besteht, dass dann ein geweißtes
    und geglättetes Papier verwendet wird, das ist aber in diesen
    Außnahmefällen auch weiterhin möglich.

    Im Übrigen sind die hochwertigen Nicht-Umweltfreundlichen Papiere mit
    Zusatzstoffen versehen um sie abzudunkeln, da damit ein
    augenfreundlicheres Kontratsverhältnis erreicht wird (ganz im
    Gegenteil zu dem billigen Supermarktpapier mit fast schon eine
    Blaustich)

    Das ist z.B. in diesem Glossar nachzulesen (Papierqualität)
    http://www.bookfinish.de/index.php?id=5,3,0,0,1,0

    Oder in diesem Artikel (Abschnitt 10.2)
    http://www.springerlink.com/content/x367v530u5787323/

    Sicherlich wird es immer informationsresistente Menschen geben, die es
    beser wissen, so ist das nun mal in der Gesellschaft. Die von Joe
    aufgeschnappten Aussagen sprechen nicht für eine gebildete
    Akademikerschicht wie ich sie an einer Uni vermute, weil der Grund der
    Kritik unbekannt bleibt. Das Argument scheint zu sein „dass es schon
    immer anders war“ oder „dass es von der bösen bösen Universität kommt,
    da muss man ja dagegen rebellieren“. Um es mal überspitzt auf den
    Punkt zu bringen: gerade wegen solcher unverantwortlicher Menschen ist
    es gut, dass so gut wie keine Wahlfreiheit gibt. Wie schon erwähnt,
    kann mit einer sachlichen Begründung für Ausnahmen auch weiter
    komplett gebleichtes Papier gekauft werden, und alle die nur motzen
    wollen haben Pech gehabt.

    Die anderen angesprochenen Themen (Energie) sind übrigens genauso in
    Bearbeitung, sowohl von uns in der Studierendenvertretung als auch
    z.B. in der Arbeitsgruppe Energetik der Universität.

    Wer an dem Thema Papier wirklich sachlich interessiert ist, dem kann
    ich gerne anbieten mit Informationen und Argumenten auch mal am
    Institut vorbeizukommen und die Kolleginnen und Kollegen aufzuklären.

  11. Das aktuelle green90 Papier von inapaTechno ist einfach nur grau.
    Damit kann man keine Briefe und erst recht keine Abschlussarbeiten oder Bewerbungen drucken.
    Was daran schlimm sein soll, gebleichtes Altpapier zum Drucken zu verwenden wurde mir immer noch nicht klar, damit kann man seine Skripte wenigstens auch lesen. Schließlich gab es nicht nur beim Altpapier Fortschritte, auch zum bleichen wird kein Chlor mehr benötigt. Gleichmäßig weiß ist nun mal wirklich keine treffende Beschreibung für grau mit schwarzen Punkten.
    Dass das bei Klopapier und Papiertaschentüchern unnötig ist versteht sich, aber dass von drei Druckern nicht wenigstens einer /wirklich weißes/ Papier hat ist einfach nur ’ne Frechheit, rückt den Umweltschutz in schlechtes Licht, und ist kurzum kontraproduktiv.

    Zu dem Preis den die Uni für das Papier ausgibt könnte man auch vernünftiges Altpapier, gebleicht und satiniert, kaufen, zu engellosen Preisen und den Rest des Geldes in sparsamere Kühlanlagen, Heizungen, und sonstige Infrastruktur investieren, wo bei weitem mehr Energie verschwendet wird.
    Wechselt doch zu GreenPeace Energy – damit ist der Welt dann auch wirklich geholfen, und nachhaltig etwas bewirkt. Aber jegliches Papier ungebleicht zu lassen reicht bestenfalls für Schmierzettel, Testdrucke, und die Bewerbung bei Aldi nach Studienabbruch – zumindest bei der aktuellen Marke ist die Qualität zu dem Preis auf jeden Fall nicht einmal annähernd befriedigend.

  12. Ich habe sowohl meine Abschlussarbeit als auch Bewerbungen auf diesem Papier gedruckt. Und ich bin jetzt mit einem Stipendium in Harvard… Vieleicht liegt es also doch nicht am Papier, sonder daran was draufsteht? Deinem Kommentar nach hast du die genaue Kostenaufstellung der Universitaet fuer das Papier und eine konkretes Alternativangebot zu den Rahmenbedingungen vorliegen, oder wie kannst du sonst wissen dass dein Vorschlag so viel guenstiger ist dass er auch noch nebenbei eine Komplettsanierung der Universitaet erlaubt? Moeglicherweise habe ich aber auch nur eine winzige Uebertreibung nicht richtig erkannt 😉

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