Wissenschaftskritik (Vortragsreihe WS 2013/14)

Vortragsreihe Wissenschaftskritik

7.11. Philosophie Ein Denken aus dem Geist der Rechtfertigung
5.12. Geschichte Die Verwechslung von Begriff und Genese Verschoben!
16.1. Soziologie Die Abstraktion „Gesellschaft“

Jeweils donnerstags um 19 Uhr im Kollegienhaus, Raum 1.019, Universitätsstraße 15, 91054 Erlangen 

 

 

5.12.2013 Wegen Krankheit verschoben auf nächstes Semester! – Paul Pflüger (München)

Geschichte
Die Verwechslung von Begriff und Genese

Historiker erzählen weder einfach wie es einmal gewesen ist, noch erklären sie vergangene oder gegenwärtige Formen von Staat, Ökonomie und Gesellschaft für sich. Sie wollen „die gegenwärtige Welt als historisch gewordene“ verstehen. Die Erklärung ihrer Gegenstände suchen sie in deren Vorgeschichte. Die Ursprünge halten sie für Ursachen. Und weil die Gegenwart und das nationale Selbstbild sich immer wieder ändern, schreiben Historiker die Geschichte, aus der sie die Gegenwart sinnvoll finden, circa alle 20 Jahre um.

Zur ausführlichen Ankündigung

 

16.1.2014 – Prof. Egbert Dozekal (Frankfurt/Main)

Soziologie
Die Abstraktion „Gesellschaft“

Soziologen erforschen alles, was andere untersuchen, noch einmal soziologisch. Politik, Religion, Literatur, Familie, Krieg und Kapitalismus entschlüsseln sie als ein und dasselbe: als „Formen von Vergesellschaftung“ – und die braucht der Mensch, denn alleine bleiben mag er nicht. Sie finden nicht interessant, um was es in den verschiedenen Fällen von „Gesellschaft“ geht, sondern dass da ein überindividueller Zusammenhang von Individuen – solange er besteht – offenbar funktioniert. All ihren Gegenständen schreiben sie den Sinn und Zweck zu, funktional für das Ganze zu sein, von dem sie Teil sind, und umgekehrt „gesellschaftlich vermittelt“, durchs Ganze bestimmt, zu sein. Falsche Abstraktionen dieser Art verstehen sich als Durchblick und als kritischer dazu.

 

Vergangene Veranstaltungen

7.11.2013 – Dr. Peter Decker (Nürnberg)

Philosophie
Ein Denken aus dem Geist der Rechtfertigung

Die Philosophie galt als Königin der Wissenschaften und zugleich als Magd der Theologie. Noch heute will sie den Wissenschaften gegenüber der Hort der Vernunft und des kritischen Denkens sein. Anders als diese erarbeitet sie kein Wissen, sondern hinterfragt – vor allem das Wissen selbst, aber auch das Wollen und die Wirklichkeit. Philosophen halten es für vernünftig nach dem „Woher, Wohin und Wozu von Welt und Leben“ (Heidegger) zu fragen – und betätigen doch nur mit den Mitteln des Verstandes die religiöse Sehnsucht nach dem „transzendentalen Obdach“, das der Glaube nicht mehr bietet.

 

 

http://www.sozialistischegruppe.de

 

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