Welle schwappt über – Hörsaalbesetzungen in vielen Städten Deutschlands

Die Protestwelle der Studierenden gegen unzumutbare Studienbedingungen und massive Probleme bei der Umsetzung des Bologna-Prozesses breitet sich auf ganz Deutschland aus, nachdem schon seit Mittwoch mittlerweile rund 500 Studenten der LMU München das Audimax besetzt halten.

Malte Pennekamp, Sprecher der LandesASten-konferenz Bayern (LAK) erklärt:
„Die Besetzungen in Österreich und Deutschland müssen als eine Konsequenz der Politik der Lippenbekenntnisse der vergangenen Jahre gesehen werden. Nachbesserungen etwa an der Bologna-Reform wurden stets versprochen aber nicht eingehalten. Das hängt auch damit zusammen, dass sich die PolitikerInnen gegenseitig den Schwarzen Peter zu schieben, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Die Hochschulleitungen beklagen sich über das Wissenschaftsministerium, das Wissenschaftsministerium beklagt sich über die Kultusministerkonferenz und die Kultusministerkonferenz erklärt sie sei schuldlos, schließlich sei die Reform in Brüssel erarbeitet worden.“

weiteres auch bspweise in der SZ unter:
http://www.sueddeutsche.de/,tt5l1/muenchen/961/494300/text/

21 Replies to “Welle schwappt über – Hörsaalbesetzungen in vielen Städten Deutschlands”

  1. Genau!
    Wobei der Studentischer Konvent zurzeit sehr ausführlich darüber diskutiert, was wir machen machen und wie weit wir gehen können. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass wir auch die Stimmung der Studierenden einfangen, die ihr über den Blog ja wunderbar kundtun könnt.

  2. Solange Proteste unter (Begleitung von) Antifa- und SDS-Fahnen stattfinden, wird es ZUM GLÜCK keine Mehrheit für Besetzungen etc. unter den Erlangens Studenten geben!

  3. Erst wenn der Protest 100% RCDS und JuLis ist wird Erlangen vielleicht was tun? Soweit zur demokratischen Uni.

    Das du anonym bleiben willst, spricht übrigens auch nicht sehr für die Qualität des Kommentares.

  4. an Dewitta:
    Das haben wir im Konvent auch zur Kenntnis genommen. Nur ist die Demo mit keinem von uns abgesprochen und wir wissen auch nicht, wer sie organisiert bzw. was da passieren wird.

  5. Demos – eure Sche. Aber Hörsaalbesetzungen sind gesetzeswidrige Handlungen, gegen die unsere Demokratie sich hoffentlich als wehrhaft genug erweist.

  6. Jahrelang wurde in geoordneter Form protestiert… zur Kenntnis hat das keiner genommen. Die Konsequenz war, dass der Gegenwind kaum vernehmbar war bei den Herrschaften, die für das aktuellen Dilemma verantwortlich sind. Das zieht sich von den Studiengebühren, Büchergeldbis hin zum G8 und weiter zum ach so tollen BA-Studium.
    Es wird zeit, dass man nicht mehr stillschweigend alles hinnimmt, was von den Regierungen so beschlossen wird. Sie sind kilometerweit von den Zuständen und Problemen der Schulen und Universitäten entfernt. Es kann noch so viel Kritik geben, das juckt die wenig.
    Die Signale sind aus Österreich gekommen und sind in München, Würzburg, Tübingen usw. vernommen worden. Will sich Erlangen wieder dem stärksten Mittel der studentischen Meinungsäußerung entziehen und alles so hinnehmen?
    Es ist schon peinlich, wenn einige nicht demonstrieren wollen, bloß weil ein paar Fahnen anderer Gruppierungen auftauchen. Bringt eure eigenen Fahnen/Banner mit. (Es soll ja auch politische Hochschulgruppen geben, denen wird von oben sogar gesagt, dass sie für die Studiengebühren sein sollen).
    Hörsaalbesetzungen sind das einzige Mittel, wie man sich in der schwachen Position eines Studenten Gehör verschaffen kann, vom Presserummel ganz zu schweigen. Und dass die demokratische Kraft in letzter Zeit von den Prinzipien des deutschen Grundgesetzes abweicht, zeigt sich nicht zuletzt in den Gesetzesänderungen zur besseren Überwachung. So viel dazu.
    Erlangen muss jetzt den Arsch hochbekommen und Gebrauch vom demokratischen Grundrecht machen: Demonstrieren, Meinung äußern, Mehrheitsentscheide tragen und unterstützen!

  7. Bei jeder Demo gibt es einige, die sie für politische Zwecke missbrauchen oder eine jugendliche Minderheit, die sich ihre Hörner abstoßen wollen und Krawall machen. Das sollte aber nicht den berechtigten Protest der Mehrheit überschatten. So sehr ich persönlich die Antifa verurteile, ich finde, das Maß ist voll. Und dass es sich hier nicht um die Veranstaltung einer linksradikalen Vereinigung handelt, zeigt ja auch, dass sich die SPD auf dem Parteitag auf eine Resolution zur Unterstützung der Studenten geeinigt hat.
    Was die “gesetzeswidrige Handlungen” angeht: Was haben die Demos der letzten Jahre denn gebracht? Nichts. Nada. Die sind nichtmal ins öffentliche Bewusstsein gerückt, haben nichts als Lippenbekenntnisse zur Folge gehabt. Neuregelung der Studiengebühren? Nichts passiert. Einführung eines vernünftigen Studendentickets? Keine Reaktion. Sinnvolle Lehrpläne für die Bachelorstudiengänge? Ignoriert.
    Die Hörsaalbesetzungen haben es binnen eines Tages in die Tagesschau gebracht, in Österreich (wo #unibrennt unabhängig von der Antifa seinen Anfang genommen hat) werden die Studenten von großen TV-Sendern, Tageszeitungen und Radiosender begleitet. Und wir Erlanger wollen dabei zusehen, wie andere für unsere Rechte kämpfen? Bildung sollte nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen!
    Mal davon abgesehen, dass wir als Studenten grundsätzlich das Recht haben, eine Uni zu betreten. Hausfriedensbruch wird erst daraus, wenn unser Rektor uns auffordern würde, die Uni zu verlassen und wir das nicht täten. Und selbst dann wäre man nicht einmal vorbestraft, so gering ist die zu erwartende Strafe.
    Sämtliche Formen des friedlichen studentischen Protests haben schon immer ein wenig Mut gefordert! Wie müsste man sich als FAU-Student schämen, wenn man nicht in 20 Jahren zu seinen Kindern sagen könnte “Damals, als die Studenten sich gegen die lern- und lehrunwürdigen Bedingungen an den deutschen Hochschulen gewehrt haben, war ich mit dabei”? Wie kann man es erklären, einerseits zu stöhnen, das Arbeitspensum sei so hoch seit dem Bachelor/Mastersystem, und andererseits nichts dagegen zu machen? Selbst Bildungsministerin Schavan findet die studentischen Proteste angebracht! Eine lebendige Demokratie lebt davon, dass diejenigen, die sich benachteiligt fühlen ihren Protest in die Öffentlichkeit tragen. *Und wenn das nicht durch Demonstrationen geschehen kann, dann – ja verdammt nochmal – dann muss man eben auch mal ein Wagnis eingehen, oder man darf sich nicht wundern, wenn über einen hinwegregiert wird!!!!11!einself!

  8. Wird nicht passieren. Neben der Zersplitterung der Uni, die sich natürlich auch auf die Organisation derartiger Aktionen auswirkt sehe ich auch eine starke Zersplitterung der Studenten. Die wenigsten haben ihre “Vertreter” wirklich gewählt und noch weniger trauen ihnen wirklich über den Weg. Viel zu oft wurden Probleme ignoriert und lieber mal die Lieblingsprojekte einzelner verfolgt.

    Zum Semesterticket und zu Umweltpapier gibts Artikel hier. Aber gabs große Berichterstattung über gewisse Neuberufungen, denen Umzugskosten aus Studiengebühren gezahlt wurden? Ich habe nichts gesehen. Gabs nicht mal eine Demonstration gegen Kürzungen vor langer Zeit, bei der gegen die damals noch nicht eingeführten Studiengebühren keine Plakate mitgeführt werden durften, weil “das passt dem Grüske nicht”? Gabs nicht tonnenweise Ausgleichszahlungen für Kürzungen durch Studiengebühren wie zum Beispiel für die EWF, die mit “naja, das ist ja nur einmalig, und der bayrische Staat will ja nicht zahlen” abgenickt wurden von Leuten die uns eigentlich vertreten und nicht verkaufen sollten?

    Ich laste den mangelnden Enthusiasmus nicht irgendwelchen wirren Spinnern wie Antifa, RCDS oder Burschenschaftlern die sowieso ignoriert werden an. Sondern eher der Mehrheit unserer Vertreter, die sich lieber ducken, wenn die Hochschulleitung mal wieder Mist beschliesst und statt die Studenten darüber ordentlich zu informieren und Proteste zu organisieren eher “naja, ist ja nur einmalig” denken und die Sache laufen lassen.

  9. Und inwiefern werden wir benachteiligt? Ich mag den BA, und ich mag das G8. Die Umsetzung mag hier und da etwas mißlungen und überhastet gewesen sein, aber das ist bei überhasteten politischen Entscheidungen meistens so. Wird sich schon alles einpendeln. Und dass der Bachelor in irgendeiner Form nicht gut sein soll, will ich erst bewiesen haben – ich sehe ihn sehr positiv, endlich wird den faulen Studenten etwas Feuer untem Hintern gemacht. Und den guten Studenten dürfte es egal sein, wie ihr Studium heißt – in kaum einem Fach gibts schließlich wirklich größere Differenzen zum Magister/Diplom, und am Ende werden diemeisten froh drüber sein, ein modularisiertes Studium gehabt zu haben, statt am Ende eine riesige Abschlußprüfung zu haben.

    Studiengebühren? Da solltet ihr vor dem landtag protestieren.

    Eine schule für alle? Gleichschaltungskommunisten haben schon immer so dummes Zeug nachgeplappert.

    Wo sind UNSERE Interessen?
    WER gibt auch nur einem von euch das recht, von UNSEREN Interesse zu sprechen?
    Ich wage es zu bezweifeln, dass ich auch nur mit einem von euch irgendwelche Interessen teile, und die anderen ca. 25000 Studenten dürften wohl auch 25000 Interessenarten haben.
    Wenn, dann geht es jeweils um die Interessen eines Einzelnen unter euch. Und wenn dieser einzelne findet, antifa und ähnliche Spinner würden seinem Weltbild eher entsprechen, als vernünftige Menschen, dann bitte.

  10. Du scheinst ja ein Supertalent sein, wenn bereits das G8 durchgemacht hast (weil du es gutfindest) und schon am BA studieren bist. Falls du schon studierst, gratulier ich dir zu einem stressfreien, masterunbeschränkten Studium. Da du auch kein fauler Student bist, dürftest du dein Studium auch mit “links” machen, wobei du mit “links” scheinbar nicht sehr viel machst.

    Wer redet denn von einer Schule für alle? Es gibt ein paar Parteien die schlagen das vor…

    Deine Interesse ist sozusagen: “Wird sich schon alles einpendeln.”
    Sauber sog i.

    Ich nenne hierbei immer nur das Beispiel: Familie, 2 Kinder, Mutter 1000 € Netto, Vater 1800 € netto. 1 Kind will studieren, wohlmöglich braucht es ne Wohnung/Wohnheimsplatz. Heutzutage braucht das Kind auch einen Laptop. Irgendwie muss das Kind zur Unistadt kommen. Das andere Kind geht wohlmöglich noch zur Schule und macht mal hier einen Klassenausflug, muss hier ein spezielles Buch kaufen oder muss hier mal für Kopiergeld/Büchergeld zahlen.
    Die Familie hat ganzs sicher ne Wohnung wo auch gewisse Kosten und der Lebensunterhalt weggehen. Was bleibt da unter dem Strich noch für gewisse konsumankurpelende Maßnahmen der Nicht-Links-Parteien, um es mit deinen Worten auszudrücken? Und was macht die Familie, wenn das andere Kind auch noch studieren will?

    E.T. nach Hause telephonieren….

  11. * Arsch hoch, Leute! Die Zeit ist reif! Wer’s gerade toll findet soll eben zu Hause sitzen bleiben und wer die Antifa nicht mag kann ja sein eigenes Fähnchen mitbringen.

    * Das Audimax besetzen und Grüske absetzen! Zukunft selbst bestimmen! Wo geht das besser und demokratischer als in einer Vollversammlung im Audimax? Es gibt genügend Erfahrung in anderen Städten: Wikis, Twitter usw. zum Organisieren nutzen! Auch Lehrende sind am Zug. Jeder Involvierte weiss wie es gerade läuft!

    * Ignoriert doch einfach die Elitengeilen und Obrigkeitshörigen zusammen mit ihren bald folgenden “Beiträgen”! Egal, ob Sie E.T.s Zauberhand entspringen oder nicht.

    Erlanger StudentInnen, tut euch den Gefallen: WINTERSTARRE ÜBERWINDEN!

  12. @Lucas.
    RE zu “# Lucas Tischer Says:
    November 14th, 2009 at 18:48

    an Dewitta:
    Das haben wir im Konvent auch zur Kenntnis genommen. Nur ist die Demo mit keinem von uns abgesprochen und wir wissen auch nicht, wer sie organisiert bzw. was da passieren wird.”

    Der Link ist mir heute übern Weg gelaufen…..
    http://www.bildungsstreik-bayern.de/lokal/bildungsstreik-nuernbergerlangen/

    Hat denn die Stuve keine Meinung dazu, die man vielleicht mal bekanntgeben könnte? Mich würde schon interessieren, was dazu im Konvent gesagt wurde…. Ich weiß, alle Sitzungen sind öffentlich.
    Aber hier im Blog werden ja nicht mal mehr die aktuellen(!!!!) Termine rechtzeitig (!!!!!) bekanntgegeben, so dass man kommen könnte…..

    Wollte nur anmerken, dass ich es schade finde, dass die Stuve Erlangen sich gar nicht offiziell zum Bildungsstreik äußert. Man muss ja nicht dafür/dagegen sein, aber ein Statement zur Situation Bolognaprozess an der FAU vermisse ich schon.

  13. Hallo, ich habe mit großem Interesse all diese beiträge hier gelesen, eigentlich auch auf der Suche nach orten und terminen für evtl bildungsstreiks hier.
    ich gebe den arschhoch aufrufen absolut recht und schließe dabei meinen eigenen mit ein.
    ich studiere bachelor- bin durchaus unzufrieden und wahnsinnig enttäuscht von der erlanger gleichgültigkeit dem gegenüber. bis jetzt war ich hier auf zwei echt mickrigen antistudiengebührendemos und das war es (das soll um gottes willen keine kritik sein an denen, die es organisiert haben, sondern am rest der studenten)
    ich sehe bei meinen freunden, wie es in anderen bundesländern läuft und finde hier muss was gemacht werden.

    und E.T.: ich weiß nicht, was du studierst und es freut mich, wenn du damit gut zu recht kommst. aber die unterscheidung fauler/ guter student ist grundschulniveau. der bachelor ist zu kurz und die zukunft zu unkonkret und wenn ich studiere, dann geht es mir eben nicht um das sture erfüllen eines strikten und viel zu kompakten lehrplans, sondern um die selbstbildung im weitesten sinne und die entsprechende zeit und möglichkeiten dazu- das ist meine meinung. sonst brauche ich nicht an die uni gehen- wobei es natürlich vom studiengang abhängig ist.

    meine frage jetzt noch an leute, die sich auskennen:
    wo und wie kann ich hier in erlangen erstens mehr mit engagierten leuten in kontakt treten und mich auch mit einbringen. Bis jetzt habe ich dazu noch keinen zugang gefunden außer über verschiedenen FSI’s etc.
    ich wär euch dankbar für infos dahingehend

    grüße
    elsa

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