Ihr wollt genauer wissen, wo die StUB fährt? Auf der Seite vom Zweckverband gibt es die Pläne zur Streckenführung oder ihr fahrt mit WIR PRO StUB, und einigen von uns, am 19.05. bei der Radtour entlang der StUB Trasse mit. Dort könnt ihr euch davon überzeugen, dass die StUB als nachhaltiges und effizientes Verkehrsmittel wichtige Schul- und Universitätsstandorte sowie zahlreiche große Arbeitgeber wie Siemens, Adidas, Puma oder Schaeffler direkt miteinander verbinden wird. Dabei ist sie größtenteils vom Straßenverkehr unabhängig unterwegs und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsverlagerung auf den ÖPNV.

Durch die staatliche Förderung von 90 Prozent der Baukosten haben wir derzeit die Gelegenheit so günstig wie noch nie das Rückgrat des ÖPNV neu zu definieren und massiv zu stärken. Diese 90% fließen ansonsten in ÖPNV-Projekte in anderen Orten Deutschlands.

Wir haben keine Angst vor Veränderungen, sondern freuen uns auf das, was die Zukunft bringt. Daher möchten wir über die Abstimmung am 9. Juni zum Bau der StUB informieren und jeden gut über dieses Projekt aufklären und damit jeder entsprechend abstimmen kann.

Eine zusätzliche empfehlenswerte Ressource für den Diskurs ist der StUB Faktencheck, eine Website die es sich zur Aufgabe gemacht hat Unwahrheiten auf beiden Seiten der Debatte aufzudecken und richtigzustellen.

Zu guter Letzt gibt es noch das Bündnis WIR PRO StUB, in dem nicht nur wir, die Stuve und die FAU dabei sind, sondern viele weitere Unternehmen wie Siemens, Schaeffler oder Adidas, und Personen wie der Unipräsident Prof. Dr. Joachim Hornegger und viele weitere. Unter diesem Link könnt ihr Veranstaltungen finden, auf denen ihr euch in Person mit dem Bündnis austauschen könnt.

Die StUB ist die effektivste Möglichkeit all diese Probleme anzugehen. Durch bereits existierende teure Teile eines Straßenbahnnetzes wie z.B. eine Werkstatt für Straßenbahnen in Nürnberg, wird weniger teure Infrastruktur neu gebaut werden müssen. Der Neubau beschränkt sich also hauptsächlich auf die Trasse selbst. In Kombination mit dem hohen Förderanteil ist die Umsetzung der Straßenbahnverlängerung also kostengünstig.

Kaum eine Region in Deutschland hat so viele Pendlerinnen wie der Großraum Nürnberg. Eine Verlagerung auf den ÖPNV ist nicht nur sinnvoll, sondern essenziell. Busse können hier jedoch nur begrenzt helfen. Sie sind in puncto Taktung, Personalbedarf, Kapazität und Effizienz einer Straßenbahn weit unterlegen. Wer regelmäßig für sein Studium oder die Arbeit innerhalb Erlangens oder auch zwischen Herzogenaurach, Erlangen oder Nürnberg pendeln muss weiß, wie dringend Änderungen nötig sind. Überfüllte Busse zur Technischen Fakultät sind hier an der Tagesordnung und nicht die Ausnahme. Zusätzlich fährt die StUB einen regelmäßigeren Fahrplan als Busse (kein Warten an der Haltestelle "Am Wegfeld" mehr) und ist zuverlässiger als die S- und Regional-Bahnen der DB.

Die StUB packt also dort an, wo viele Menschen eine bessere Anbindung benötigen. Sie unterstützt Studententinnen dabei ihre Lehrveranstaltungen pünktlich zu besuchen und hilft Pendlerinnen dabei, schneller und komfortabler zur Arbeit zu kommen. Erlangen hat in Summe ca. 64.000 Einpendlerinnen - mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung pendelt täglich zusätzlich nach Erlangen.

Als neues Rückgrat des ÖPNV ist die StUB in der Lage, die Buslinien, die sie ersetzen wird, zu verlagern und somit eine größere und dichtere Abdeckung auch abseits der Schiene zu erreichen. Durch den Verlagerungseffekt von der Straße auf die Schiene amortisiert sich das Projekt bereits innerhalb weniger Jahre und ist somit ein effektives Mittel, um die Klimakrise zu bekämpfen. Nach bisherigen Schätzungen sollen durch die StUB jedes Jahr 47 Milionen Autokilometer auf die Schiene verlagert werden, wobei die Effekte des Deutschlandtickets noch nicht berücksichtigt sind.

Auch der Anstieg der Betriebskosten bleibt im Rahmen und wird nach Erfahrungen anderer Städte wie Freiburg oder Karlsruhe durch das so generierte Wirtschaftswachstum wieder gedeckt. Das Projekt wird also innerhalb kürzester Zeit zur Selbstläuferin und wir haben in Zukunft die Möglichkeit, die Straßenbahn weiter auszubauen und das Wachstum Erlangens zu unterstützen und sogar voranzutreiben.

Doch damit all das überhaupt erst passieren kann müssen wir am 9. Juni alle für die StUB abstimmen. In Deutschland gab es außerhalb Erlangens noch keinen positiven Bürgerinnenentscheid für eine Straßenbahn. An Orten ohne Abstimmung wollte bereits nach kurzer Zeit in der Bevölkerung niemand mehr dagegengewesen sein. Das ist furchtbar schade und ein Weckruf an uns alle! Besonders junge Menschen haben in der Vergangenheit zu oft nicht gewählt, obwohl sie für eine Straßenbahn gewesen wären. Nach der gescheiterten Abstimmung über die Innenstadtstrecke in Tübingen 2021 wurde eine Nachwahlbefragung durchgeführt die nahelegt, dass eine im Vergleich geringere Wahlbeteiligung jüngerer Menschen dieses Ergebnis mit verursacht hat (siehe Link). Wir als Stuve wollen nicht, dass sich Erlangen diesen Misserfolgen anschließt.

Genau so wie bei der Europawahl ist auch bei der StUB-Abstimmung eine Briefwahl möglich, was besonders für die Besucherinnen von Rock im Park interessant sein sollte. Briefwahl könnt ihr online unter diesem Link zwischen dem 11. Mai und 2. Juni beantragen.Da EU-Wahl und StUB-Entscheid zwei verschiedene Wahlen mit verschiedenen Wahlberechtigten (u.a. ab 16 bzw. ab 18 Jahren) sind, muss die Briefwahl jeweils extra beantragt werden - oder man holt sich die Unterlagen gemeinsam persönlich in der Stadt ab. Ganz egal, ob euch die EU-Wahl oder die StUB-Abstimmung besonders wichtig ist, denkt daran, das demokratische Privileg auch für das jeweils andere auszufüllen.