Als eine Möglichkeit die Studentische Mitbestimmung zu stärken, wurde an der FAU im Laufe der letzten Monate dem Studentischen Konvent das Recht auf Einberufung einer Versammlung aller Studierenden einmal pro Semester eingeräumt. Erste Gespräche darüber wurden bereits im Dezember letzten Jahres geführt.
Bis März 2010 hatten alle zuständigen Gremien zugestimmt, sodass dieses Recht – nach dem Vorbild der Fakultäten – in die Grundordnung (GrO) unserer Universität übernommen wurde ( § 25, Absatz 5, Grundordnung ). Der Studentische Konvent wollte diese Chance umgehend nutzen, um mehr Rückmeldung bei allen Studierenden zu wichtigen Themen, wie zum Beispiel dem Vorankommen der Bachelor- und Masterüberarbeitung, erfragen zu können. Deshalb wurde Ende März ein Antrag auf Versammlung aller Studierenden für den 11. Mai ab 14.30 Uhr bei der Universitätsleitung eingereicht.
Ende April folgte eine Absage der Universitätsleitung (UL) für diesen Termin mit der Begründung, dass unter anderem zu viele Lehrveranstaltungen ausfallen würden. Daraufhin wurde vom Studentischen Konvent Mitte Mai ein zweiter Antrag (Termin 15. Juni, 14.30 Uhr) eingereicht und zu den Bedenken der Universitätsleitung ausführlich Stellung genommen. Doch auch der zweite Antrag auf Versammlung aller Studierenden im Sinne der Grundordnung der FAU wurde bereits mündlich abgelehnt.
Wir sind vom Verlauf dieser Ereignisse enttäuscht! Die Universitätsleitung, wie auch wir, sind sehr an einer konstruktiven Zusammenarbeit und einer gegenseitigen Wertschätzung interessiert. Doch eine Vorgehensweise wie bei den Anträgen auf Versammlung aller Studierenden sorgt bei den Organisatoren für großen Frust. Schon bei der Ablehnung des Antrags auf Senkung der Studiengebühren wurde die Herangehensweise der UL kritisiert (Bericht zum Senkungsantrag). Leider gibt dies den Studierenden manchmal das Gefühl, lediglich in gewünschten Situationen als Marketinginstrument gebraucht zu werden. Hingegen bei ungewünschten Sachlagen möglichst schnell – oder im Falle der Vollversammlung durch eine Verzögerungstaktik – abgefertigt zu werden. Die Aufnahme der Vollversammlung in die GrO begrüßen wir und deshalb hoffen wir sehr, dass sich auch die alltägliche Zusammenarbeit mit der UL in Zukunft noch steigern lässt…
realistischerweise ist es doch so, dass zu EINER Vollversammlung eh nur sehr wenige Leute kämen, sondern einzelne Vollversammlungen an den unterschiedlichen Fakultäten, zu jeweils unterschiedlichen Zeiten, mehr Personen zur Teilnahme motivieren. Außerdem wäre es dann möglich die beschriebenen Ziele – nämlich die Rückmeldung zu den angestoßenen Reformen – deutlich leichter zu erreichen, da dann an jeder Vollversammlung an den Fakultäten Sprecherräte und Konventsmitglieder teilnehmen könnten.
Eine Vollversammlung an jeder Fakultät würde in meinen Augen auch die Eigenverantwortung der FSVen stärken und auch dieses Gremium weiter stärken. Denn wenn man mal ehrlich ist: eigentlich liegt es an den FSVen die BA-/MA-Reformen und viele andere Dinge in die Wege zu leiten und anzumahnen. Die FSVen sind bzw. sollten direkt „am Puls der Notwendigkeiten“ sein.
Allgemein finde ich es aber sehr gut, dass das Recht zur Einberufung von Vollversammlungen für den Konvent von Euch durchgesetzt wurde. Man weiß ja nie, wofür man das mal noch brauchen kann 🙂
Stimme ThoBi zu.
Gerade bei der Verbesserung der BA- und MA-Studiengänge müsste die Vollversammlung auf Fakultätsebene wenn nicht gar auf Institutsebene stattfinden, damit über konkrete Probleme und konkrete Lösungsansätze diskutiert wird.
Das Problem mit den FSVen ist m.E. das, dass in diesen „Vertretungen“ oft keine Studierenden der neuen Studiengänge sitzen, die diese aus erster Hand kennen. Das ist zumindest meine Wahrnehmung in der PhilFak.
Was die Ablehnung der Vollversammlung durch die HL betrifft, so würden mich die offiziellen Gründen interessieren. Ich würde die HL um eine offizielle, geschriebene Antwort bitten (man weiss ja: scripta manent) und diese dann veröffentlichen. Bleibt dran!
Allora, ich würde die Studierenden unserer Uni mal nicht so unterschätzen… es ist noch nicht so lange her, da haben sich über Wochen hinweg bis zu 1000 Studis im Audimax versammelt. Insofern halte ich eine uniweite Vollversammlung für sehr wichtig. Parallel dazu geschieht an den Fakultäten ja auch was – zumindest an der WiSo sitzen einige Studierende der neuen Studiengänge in den angesprochenen Kommissionen und Gremien.
@Chico: Dass es an der Phil noch nicht so rund läuft, weiß ich leider auch.
Die BA/MA-Überarbeitung war auch nur ein Beispiel – Studiengebühren, studentische Mitbestimmung usw. sind Themen, die auch uniweit diskutiert werden können. Außerdem würde eine uniweite Vollversammlung ja keine an den Fakultäten ausschließen…
„Die Universitätsleitung, wie auch wir, sind sehr an einer konstruktiven Zusammenarbeit und einer gegenseitigen Wertschätzung interessiert.“
Stimmt leider nicht, die Universitätsleitung ist daran gar nicht interessiert, auch wenn sie das schon jahrelang behauptet.
„Leider gibt dies den Studierenden manchmal das Gefühl, lediglich in gewünschten Situationen als Marketinginstrument gebraucht zu werden. Hingegen bei ungewünschten Sachlagen möglichst schnell – oder im Falle der Vollversammlung durch eine Verzögerungstaktik – abgefertigt zu werden.“
Genau so stellt es sich dar. Grüske macht nur, wozu er sich aufgrund der PR genötigt fühlt. Den Rest sitzt er einfach aus. Somit kann man die HSL auch am besten, wenn überhaupt, mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen beeinflussen.
Die Demo am Mittwoch ist dafür die nächste wichtige Adresse!
Die Uni sitzt doch die Proteste nur aus. Grüske ist knallharter Stratege, über die Medien wird die Zielrichtung immer wieder klar. Dass er 27.000 Studenten „betreut“, merkt man nicht. Eher setzt er ohne zu fragen die Landespolitik um. Herr Grüske, bitte gehen Sie in die Politik, als Direktor FÜR Ihre Studenten sind Sie minder geeignet.
Ein engagierter, wenn auch gefrusteter Student.
@Robert: Wie kommst du auf die Idee, dass es der Job vom Grüske ist, sich für Studenten einzusetzen? Sein Job ist es sich um die Uni zu kümmern, und das ist mehr als Ausbildung (Sind ja keine Schule). Und dank unserer tollen Gesetzgebung sind da nur Erstsemester, die noch nirgends vorher studiert haben, interessant. Die bringen Geld. Alle anderen Studenten kosten nur.
Und da auch für Studenten bei der Standortwahl das Renommee einer Uni oft wichtiger ist als die tatsächlichen Bedingungen, macht er seinen Job an sich ganz gut. Die Zahlen der Studienanfänger geben ihm schließlich recht….
Wer seinen Job nicht so gut macht sind die Studenten. Die müssten sich endlich als Kunden verstehen und den „Anbieter“ wechseln. Dann tut sich auch was. Aber solange nur gejammert wird, geht die Kalkulation sehr gut auf.
Sorry Morty, aber das ist doch Schwachsinn. Studierende sind Angehörige der Universität und nicht ihre Kunden. Wenn die Macht der Studierenden an den Universität in Zukunft nur noch daraus bestehen soll, woanders hinzugehen, dann gute Nacht.
Tut ja echt weh, das überhaupt von dir zu lesen…