Gezielte Desinformation, demokratische Farce oder „was soll der Scheiß?“
Am 12. Dezember 2011 fand im Audimax die dritte Versammlung aller Studierenden (VaS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Abgesehen vom Organisationsteam schafften es immerhin 120 motivierte Demokraten die Veranstaltung des studentischen Konvents der Universität zu besuchen. Diese gewaltige demokratische Basis, auch als Plenum bezeichnet, entschied dann, mit der Hilfe des Moderators, über die Politik der Studierenden für die kommende Zeit. Tatsächlich gelang es nicht allen Anwesenden in den Diskussionszeiten von maximal 35 Minuten pro Themenblock ihre Meinung zu äußern. Auch wenn manche der wenigen Argmutierenden länger als andere reden durften, die ca. 0,3% aller Studierenden, die anwesend waren, hatten immerhin kaum eine (hochschul)politische Vorbildung. Dem gegenüber zu stellen ist, dass die restlichen 99,7% aller Studierenden der FAU entweder keine Meinung haben, diese nicht äußern wollen, oder mit den aktuellen Gegebenheiten ihres Studiums nicht unzufrieden zu sein scheinen. Also kann die Versammlung aller Studierenden als demokratische Anmaßung bezeichnet werden.
Die Ergebnisse der letzten VaS sind kaum bearbeitet worden und tatsächlich kam die Frage auf, was sich denn geändert hätte. Interessanter Weise konnte niemand, auch keiner der Veranstalter, gefunden werden, der diese Frage auch nur ansatzweise beantworten konnte. Hmmm. Die Informationsvorträge der Arbeitsgruppe „Versammlung aller Studierenden“ waren nicht gut recherchiert, enthielten Fehler oder zeugten, z.B. im Bereich Akkreditierung, vom Unwissen der Vortragenden, aber informieren sollte diese dritte VaS ja anscheinend auch nicht.
Immerhin wurde Meinungsäußerung jeder Art gestattet, auch wenn diese nicht immer etwas mit den eigentlichen Themen zu tun hatte was der Diskussion ein wenig abträglich war. Die meisten der Fragen aus dem Publikum konnten zwar beantwortet werden aber wenn alle gewählten Vertreter der Studierenden mit Anwesenheit geglänzt hätten, hätten doch vielleicht alle Fragen beantwortet werden können. Immerhin waren mehr gewählte Vertreter anwesend als bei den letzten Versammlungen.
Das neue Loge der FAU ist scheiße, darüber ist sich die Versammlung seit der Einführung des Image-Symbols einig. Wird aber durch das Zurückholen des alten Logos die Welt ein besserer Ort? Man sollte es meinen, betrachtet man die Lebhaftigkeit der weiter andauernden Diskussion. Die VaS forderte den Rücktritt des Präsidenten der FAU, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. Und damit wird tatsächlich, man mag es kaum glauben, alles besser für Studierende! Es wird mehr Geld und mehr Stellen für die Lehre geben, einen Studienplatz für jeden, die nordische Philologie wird erweitert anstatt eingestampft (siehe Desinformation und Hochschulpolitische Vorbildung) und es wird in Kürze einen AStA an der FAU geben! Außerdem kriegen wir das alte Uni-Logo zurück!
Positiv war immerhin, dass die VaS dieses Mal wieder Hochschulgruppen die Möglichkeit geboten wurde, sich vorzustellen. Leider konnten anscheinend nicht allen Hochschulgruppen und Gremien informiert oder in Betracht gezogen. Das Alkoholangebot sorgte dafür, dass Interessierte zumindest nicht sofort nach der Versammlung flüchten.
Nun also zur großen Frage: Was ist eigentlich das Ziel der VaS? Die Frechheit, diese Versammlung, der im Hochschulgesetz verankerte, demokratische Wahlen gegenüberstehen, als politisch richtungsweisend zu bezeichnend, sollte bei der Masse der anwesenden Studierenden selbst für den studentischen Konvent peinlich sein, zumal dieser ja abgesehen von langwieriger Meinungsfindung ohnehin größtenteils die Arbeit und Durchführung auf andere abgeschoben hat (vgl.
Konventsbeschlüsse der Sitzung vom 25.10.11). Die VaS ist zwar in der Grundordnung der Universität verankert hat aber rechtlich keinerlei Bedeutung. Die Informationspolitik kann dieses Mal auch definitiv nicht im Vordergrund gestanden haben. Bleiben also Werbung für die gewählte Studierendenvertretung und der klägliche Aufruf zur Mitarbeit und zur demokratischen Mitwirkung. Die Zahlen zeugen vom Scheitern der Demokratie, Mitarbeiter konnten bisher nie gewonnen werden. Beschlüsse vergangener Versammlungen wurden nicht korrekt aufgearbeitet und dienen nun plötzlich als Grundlage für Veranstaltungen die von anderen gewählten Vertretern einberufen wurden und für sowieso für niemand (mehr) bindend sind. Die Beschlüsse der VaS können also auch nicht den Selbstzweck der Versammlung erklären, zumal sonst gewählte studentische Vertreter des Zentralen Studienbeitragsgremiums der FAU in Clownskostümen auf die Sitzungen dieses Gremiums gehen würden.
Einen Lichtblick gibt es allerdings: die Organisatoren des Arbeitskreises „Versammlung aller Studierenden“ sind hochmotiviert und so werden sicherlich bis zur nächsten VaS die wenigen der angesprochen Lösungsmöglichkeiten für die Verbesserung der Umstände an der FAU umgesetzt werden und damit das Studium an dieser Universität deutlich verbessert. Es wurde beispielsweise angemerkt, dass nicht nur an der FAU Geld fehle, sondern dass dies ein Problem der ganzen Welt sei. Hier können wir uns sicher sein, dass sich die VaS in Bälde auch um dieses Problem gekümmert haben wird.
19 Antworten auf „Kommentar eines Außenstehenden zur 3. Versammlung aller Studierenden der FAU am 12.12.11“
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Servus Fabi!
Ich kann deinen Beitrag im Stuve-Blog nicht ganz nachvollziehen. Wer ist jetzt Schuld woran? Die faulen Studis, die nicht kamen? Die, die da waren? Die, die die Vollversammlung geplant haben? Der Konvent? Bei der Hand voll sowieso schon Aktiven ist langsam die Luft raus, aber sollen wir uns deswegen alle umbringen?
Eine Vollversammlung entwickelt eigentlich immer eine uns inzwischen bekannte Eigendynamik. Die Grüske-Story war eigentlich nur ein ganz kleiner Punkt, aber genau für so einen Scheiß interessiert sich die Presse. Und wenn dadurch das Thema Studiengebühren mal wieder auftaucht, ist das ok.
Der normale Student hat kein Interesse an irgendeiner Form von (ehrenamtlicher) Mitwirkung an der Universität. Er möchte mit einem Kaffee in der Hand in seine Vorlesung schlurfen und am späten Nachmittag wieder nach Hause fahren. Diesen Zustand wird weder die Vollversammlung, noch der Konvent, noch ich ändern können.
In diesem Sinne: Nicht ausrasten, sondern fleißig weitermachen. Und nach ca. 10 Semestern an der Uni haben wir es alle geschafft, ob mit oder ohne grauen Haaren.
Viele Grüße
Stefan
Ach ja??
Da wird aber mal ganz korrekt argumentiert. Ein Außenstehender, der an der Versammlung augenscheinlich teilnahm und auch abstimmte, gibt seine Meinung ab. Er gibt seine Meinung also doppelt ab, als Außenstehender, aber auch schon auf der Versammlung als ein Mensch innerhalb der Versammlung, als dabei Gewesener, innen Sitzender. Das scheint ja schon ein interessanter Punkt zu sein. Aber das kann weggelassen werden. Der Rundumschlag war ja noch interessanter oder bedarf der Klärung.
Punkt 1: Jemand nimmt nicht an Abstimmungen teil, weil er mit dem System zufrieden ist und das gut findet, was passiert? Entspricht der Meinung der Unileitung und ist dazu auch falsch. Denn auch im Staat gehen die meisten ja nicht daher nicht wählen, weil sie sagen, dass es schon okay läuft, sondern – Stichwort Politikverdrossenheit – weils eben NICHT gut läuft, aberweil sich nichts dran ändern lässt. Das Problem liegt also in der – auweiauweiauwei – mangelnden Mitbestimmung. Darin liegt das gesamte Problem.
Punkt 2: Wenn also keine Person kommt, ist das ganze nicht demokratisch legitimiert, aber alles, was in der Verfassung steht, also die Wahlen, sinds? Dann ist das Argument, dass sich wenige damit befassen, aber nicht der entscheidende Punkt, weil das bei den Hochschulwahlen ja auch nicht passiert (0,3 zu 10 Prozent ist zwar ein Unterschied, liegt aber – auch – in der Anwesenheitspflicht begründet, die länger ist als in Wahlbüros und an vielen anderen Punkten). Und nur weil was in der Verfassung steht, ists noch lang nicht demokratisch. Also stimmt das Argument – das eine ist demokratisch, das andere nicht – hinten und vorne nicht.
Punkt 3: Wer wird eigentlich angegriffen? die gewählten Studierenden, die sich der letzten Versammlung und auch dieser nur zum Teil annahmen? Der AK Vollversammlung? Die Studierenden, die nirgendwo hin kommen? Nein, alle, alle in einen Sack, hauhau. Glückwunsch. Nur leider am Ziel vorbei. Gegen falsches Wissen hilft Richtigstellung in der Diskussion danach: Aber halt, dafür ist der Kommentator ja zu außenstehend, nicht? Gegen Politikverdrossenheit hilft bleibender Einsatz: Aber halt, der Schreibende ist ja selbst verdrossen, nicht?
Also der Sack zu und draufgehauen, das Dumme ist nur, dass im Sack eine Person, die Entscheidende, meistens fehlt: Man selbst. An die eigene Nase packen, wenn man mitschuldig ist. Aber die eigene Nase, da tuts am meisten weh immer, nicht?
Ates
Anwesenheitspflicht war natürlich Blödsinn Die Zeit, die dafür geopfert wird natürlich, Fehlen in Seminaren etc. Verzeihung.
Endlich spricht mal einer Klartext, entspricht auch meiner Meinung von den selbsternannten Erlanger Weltverbesserern, die meist von nichts eine Ahnung haben, und zu allem etwas zu sagen haben wollen.
Wenn 0,3% sind versammeln, um irgendwas zu beschließen, kratzt es keine Sau. Genau für solche Fälle gibt es ja diverse Mindestbeteiligungsregeln oder Sperrklauseln, die man in den meisten Demokratien finden kann. Aber manch einer unter „euch“ lebt nun mal in seiner eigenen Welt, das weiß man ja spätestens seit der der Audimaxbesetzung. Die 99,7%, die sich nicht beteiligen, zeigen durch ihre Abwesenheit nicht, dass sie alle Entscheidungsbefugnisse auf diejenigen übertragen, die sich „engagieren“. Nein im Gegenteil, sie zeigen „euch“ ganz klar, dass der Blödsinn, den ihr „Studentenvertreter“ teilweise veranstaltet, keinen interessiert (Ich meine damit nicht die Gremienarbeit, sondern die anarcho-aktivistische Ader, die vielen von „euch“ innewohnt).
Niemand kümmert sich um euer dummes Geschwäz und eure leeren Klassenkampfparolen, und ihr werdet von BWLern oder Juristen teilweise zurecht dafür ausgelacht, dass ihr aus irgendeinem Logo, das euch nichts angeht, über das ihr nicht zu entscheiden habt und das null Relevanz für euer eigenes Leben hat, gleich eine Frage von Leben und Tod macht. Übrigens, glaubt ihr wirklich, dass irgendjemand eure idiotischen und häßlichen FAIL-Aufkleber in der ganzen Stadt bewundern will?
Solange solche Menschen bei euch das sagen haben, wie diejenigen, die momentan und in den letzten Jahren das Sagen hatten (also wirtschaftliche und teilweise hochschulpolitische Analphabeten, Linksextremisten und ideologisch verblendete Möchtegerngutmenschen, freilich neben einigen wirklich engagierten, vernünftigen und fähigen Personen), wird sich auch kein vernünftiger Student mit euch befassen. Das richtet sich speziell an diejenigen, die meinen, Demos, Besetzungen, Vandalismus, Studentenversammlungen mit 0,3% Beteiligung seien die richtigen Mittel, um irgendwelche weltfremden Ziele zu erreichen, die jeglicher Vernunft entgegenlaufen.
Hi,
Fabi konzentrier dich mal lieber auf Dinge, mit denen du etwas ändern kannst. Rede mit Professoren und Studenten und sorge für mehr Beteiligung. Wenn ich jemand neues kennenlerne frage ich ihn gleich ob er bei der Versammlung war und warum er nicht da war. Dann überzeuge ich ihn, dass er was ändern kann. Was ja auch jeder kann.
Viele Grüße
Eric
Ich will euch mal erzählen warum ich bei der VaS nicht da war. Ich hatte nämlich Zeit und hätte hingehen können. Ich habe übrigens auch Zeit für ein Ehrenamt, aber da mache ich lieber was anderes und ich erkläre gleich warum.
Leider sind sehr viele Studentenvertreter nicht da um etwas zu verändern, sondern um: neue Leute kennenlernen und sich was tolles ins Lebenslauf schreiben. Daran ist zwar an sich nichts falsch, aber das scheint die alleinige Motivation für viele zu sein. Das Ziel einer Veränderung ist nur eine Fassade. Woher ich das weiß? Siehe letzte VaS. Es wurden Video Aufzeichnungen gemacht. Wo sind diese? Das Protokoll zu der Versammlung steht auch erst seit wenigen Wochen online. Wer den Blog hier liest, der weiß, dass dieser nur so existiert. So gut wie kein Post enthält wirklich relevante Informationen. Man muss Insider sein oder Insider kennen um wirklich zu wissen, was in den Sitzungen abgelaufen ist. Das Informieren der Studierenden hat ganz klar keine Priorität. Auch bei den Hochschulwahlen, weiß man so gut wie NIE wen man eigentlich wählt. Praktisch jeder der wählen geht, macht eine Listenwahl. Ich weiß auch nicht wer „für mich“ im Konvent sitzt. Das liegt wiederum daran, dass den Studentenvertretern andere Dinge wichtiger sind. Dinge wie: neue Leute kennenlernen, Spaß haben, was fürs Lebenslauf haben. Das bei den Wahlen jedes mal fast 9 von 10 Studierenden sich dafür entscheiden nicht hinzugehen, liegt leider an euch.
Das beste ist, wenn man eben diese Kritik äußert, kommen Kommentare wie die oben. Z.b. von diesem Stefan. Ich wette er ist einer unserer Studentenvertreter und kommt sich dabei ganz toll vor. Welche Meinung er von seinen Mitstudenten hat, kann man in seinem arrogantem Post leicht raus lesen.
Hallo,
ich kann Fabi zustimmen, die VaS sollte der Information dienen. Leider wurden aber alle Themen nur an der Oberfläche angekratzt und statt einer umfassenden Information stand die Diskussion im Vordergrund. Falsche Informationen in den Vorträgen lassen sich leider nicht mal eben in einem einzelnem Redebeitrag klarstellen. Außerdem würde man da in der Situation doch nur wie der spießige Besserwisser aus dem Publikum angesehen werden. Wenn die VaS wirklich irgendwie eine Meinung bilden soll, dann muss die Information noch wesentlich tiefer gehen. Die Arbeit der Studierendenvertretung sollte nicht durch Diskussionen ohne Hintergrundwissen beeinflusst werden.
Ich möchte da gerne meinen Vorschlag wiederholen statt dieser einen großen Veranstaltung im Semester doch lieber kleinere Vorträge zu jeweils einem bestimmten Thema abzuhalten. Zum Beispiel als Ringvorlesung in einem zwei- oder vier-wöchigen Rhythmus. Dort kann dann jeweils zu einem Thema wie z.B. die Dauerbrenner Studiengebühren, Semesterticket, Akkreditierung usw. umfassend informiert werden. Eine daran anschließende Diskussion ist natürlich ebenso möglich.
@Eric: Fabi hat sich in den letzten Jahren intensiv als einziger um die Akkreditierung an der Uni gekümmert. Ich glaube, da hat er mehr verändert als wenn er 50 Leute mehr zur VaS mitgebracht hätte.
@Robert: Ich glaube guten Gewissens sagen zu können, dass ich in der Studierendenvertretung kaum jemanden getroffen habe, der das Amt für einen Eintrag im Lebenslauf übernommen hat. Deinen Unmut über fehlende Information kann ich gut nachvollziehen. Aber welche Informationen würdest du dir denn in welchem Format wünschen?
Liebe alle,
wo stimmst du denn Fabi zu, Rainer? Dass eine VV der Info dienen soll und dass es fehlerhafte Infos gab? Glückwunsch. Das hat nichts mit einer Zustimmung zu tun!
Wenn jemand von gezielter Desinformation schreibt, und dann von Zustimmung zu reden, auf diesen Punkt aber nicht einzugehen, ist – verzeihung – einfach Blödsinn. Dass die Infos nicht richtig waren, ist eine Aussage, dass es gezielt war, ist zunächst ne Verleumdung. Du kannst Fabi in einem halben Punkt zustimmen, dann widersprich ihm doch in dem anderen. Sonst wirds halt ne E.T. Ansage, eh eher so ne Art Kompass, der nach Süden zeigt.
Spießig ist man übrigens dann, wenn man danach einen langen Kommentar postet – die neue Form der Leserbriefe – und sich nicht direkt auf der Versammlung beschwert.
Zum Vorschlag der Info-Veranstaltungen: Gern, dagegen hab ich nix und finde es eine gute Idee. Einfach organisieren, ich versuche dann zu kommen. Widerspricht aber nicht der VV im Allgemeinen. Dass nicht alles optimal läuft, ist eine Sache, gegen die Menschen, ihre Intentionen und ihre Arbeit grundsätzlich vorzugehen, was in den Posts (nicht deinem, Rainer) teilweise passierte, ist typisches Spießertum, oder eben Verdrossenheit.
Wenn schon vermutet wird, dass man den Lebenslauf plant, wenn man im Audimax vor der Kamera steht, dann stehen mir die Tränen in den Augen vor Lachen. Im Audimax? Wo ist da denn die Zeile im Lebenslauf, auf der ich das eintragen kann? Es gibt übrigens Videoaufzeichnungen von der ersten VV im Internet. Auf der zweiten wurde übertragen nach Nürnberg, da brauchts halt auch ne Kamera, aber keine Angst, da waren keine Headhunter, sondern nur andere Studierende.
Ich habe übrigens nicht mitorganisiert, finde nur, dass Menschen es nicht verdient haben, für ihr Handeln so unqualifizierte Kommentare abzubekommen: Fundierte Kritik immer. Da würde ich Fabi und Rainer auch vor jeder Person verteidigen, die ihre Handlungen so abqualifizieren würden.
Mit besten Grüßen
Ates
Ates
Hi Rainer,
um es mal meine Kritik konstruktiver zu gestalten. Es gibt glaube ich sehr sehr viele Sachen die man tun könnte. Denn wie ich beschrieben habe, sind irgendwelche Informationen eher rar. Was ich mir persönlich z.b. wünschen würde, wenn die Stuve Seite informativer werden würde.
Fangen wir mal an mit den Berichten:
Konvent: Wen ich mir den letzten Eintrag dazu anschaue, dann frage ich mich wie lange die Sitzung gedauert hat. Ich meine nach dem lesen des Beitrags (fablab), weiss ich weder was eine fablab ist noch dazu frage ich mich wie sinnvoll die 2te Sitzung des Konvents war. War das wirklich alles was dort besprochen wurde? Was wurde in der restlichen Zeit gemacht?
Sprecherrat (letzter Eintrag über Sitzung am 11.7.2011): Und was war das Ergebnis? Welche Meinungen vertreten unsere Studentenvertreter? Wurde irgendwas beschlossen? Oder war das nur eine Veranstaltung vom Typ „Schön das wir darüber geredet haben“.
Senat und UR (Eintrag vom 27.10.2011): Schon wieder ein Beitrag der so gut wie über nichts informiert. Es wurde der „Vorsitz und dessen Stellvertreter“ gewählt. Wer es nun sein könnte, wird der Phantasie des Lesers überlassen. Darüber hinaus verweist, der Artikel auf andere Beiträge („dem schon vieles berichtet wurde“), so etwas wie Links fehlen natürlich. Der Bericht drunter glänzt auch durch seine Informationen: Wer sind denn nun die 3 Leute? Für was stehen sie. Oben heißt es, dass die Sitzungen schon mal länger als 2,5 Studen dauern, aber der Bericht darüber ist in 2 Sätzen??? Was wurde die restliche Zeit gemacht. Wenn es ein Protokoll gibt, sollte dieser online stehen und muss verlinkt werden. Denn sonst kann man sich den Post auch sparen.
Nechster Navigationspunkt Gebühren: „Der Antrag des Referats G3 ist eine absolute Frechheit“. Den kenne ich leider nicht als Außenstehender. Ich reime mir zwar warum es geht zusammen… aber irgendwie hat man das Gefühl, wie auch bei den oben genannten Posts, dass nur für die eigenen Leute mit Insider Infos geschrieben wird. Nicht um Studenten zu informieren.
Ich glaube das reicht mal für den Anfang. Um die Kritik auf einen Punkt zu bringen. Die Posts sollten so geschrieben werden, dass diese auch Informationen beinhalten und nicht nur beschreiben wo wer drin saß. Ich glaube nach diesen Beispielen kannst du nachvollziehen warum der Eindruck ensteht, es wird mehr an dem eigenem Lebenslauf gearbeitet als für die Studenten. Ich glaube dir aber mal, wenn du mir sagst es ist nicht so. Die Wahlbeteiligung und die Besucherzahlen der VaS zeigen aber, dass die meisten nicht so leicht zu überzeugen sind.
So jetzt zum Kritikpunkt zwei. Wenn ich über die auf den Senat Navigationspunkt der stuve Seite klicke. Dann bin ich gleich erfreut, dass ich gleich lesen kann, wer für mich im Senat sitzt. Das ist ein Schritt in die richtitige Richtung. Sogar emals sind dabei, so dass man die Leute kontaktieren kann. So sollte es sein. Wenn man allerdings auf die Namen klickt um mehr über diese Personen zu erfahren, wird man herb enttäuscht. Die Sandra Lechner studiert Wirtschaft und schreibt über sich: „Ein “von” war zu teuer…“: toll. Ich weiß sofort für was die Person hochschulpolitisch steht und welche hochschulpolitischen Ziele ihr vor allem auf dem Herzen liegen. Susanne van Wagensveld ist dagegen noch besser, die kann ihre Email Adresse nicht mal richtig schreiben und über die Person selber kann man auch nichts erfahren, die Seite fehlt.
Damit ist die Senatsseite durchaus sehr „informativ“. Geht man auf Fakultätsräte erfährt man nicht einmal wer da denn die Studenten vertritt. Bei Kommissionen und Ausschüssen sieht es besser aus. Da stehen zumindest die Namen drin. Der „Über mich“ Eintrag, fehlt meistens. Ich will durchaus, gerne wissen, wer mich vertritt, dazu muss man aber offensichtlich die Leute selber kennen, denn diese bevorzugen keine Infos über sich herauszugeben. Die Posts was denn in den Kommissionen und Ausschüssen passiert, noch wofür die „Studentenvertreter“ stehen AUßER der Abschaffung der Studiengebühren sind echt selten.
Und es gibt noch viel mehr, denn wie ich es schon gesagt habe, die Studenten sind alles andere als gut informiert über den aktuellen Stand der Hochschulpolitik. Und wisst ihr was das größte Problem dabei ist? Die UL macht es besser. Es gibt bestimmt viele Studenten die nur die tolle Propagandamappe gelesen haben. Die Aufklärung von euerer Seite, zumindest hier im Blog, aber ausführlich, wo auf jeden Punkt eingegangen wird, ist ausgeblieben.
Das ist nur noch traurig.
hallo Robert,
deine Verbesserungsvorschläge finde ich im großen und ganzen gut. Aber du unterschätzt vermutlich dass das alles einen ziemlichen Berg Arbeit bedeutet, und die Leute, die aktiv in der Stuve mitarbeiten sind nun mal nicht besonders viele. Im Gegensatz zur Informaionspolitik der Uni gibt es auch nochmal das Problem, dass die Mitarbeiter der Uni dafür bezahlt werden, während die Stuve-Leute allesamt ihre Freizeit dafür opfern und das Ganze komplett freiwillig machen. Im Übrigen finde ich trotzdem nicht, dass die Uni besser informiert – die ZGS-Mitglieder z.B. sind laut Uni immer noch die vom letzten Jahr, obwohl die aktuellen schon seit 3 Monaten feststehen.
Außerdem finde ics nicht gut, immer so stark zwischen den Gewählten, von denen man dann scheinbar eine Gegenleistung erwarten kann, und der großen Masse an „normalen“ Studis zu unterscheiden. Jeder, der Lust hat, sich zu engagieren, ist gerne eingeladen mitzumachen, nur so kann man ansatzweise den Aufwand bewältigen, der eigentlich nötig wäre. So kann man übrigens ganz schnell zum „insider“ werden. Wenn du also gerne mal mithelfen möchtest, die stuve-Seite zu überarbeiten und besser zu machen, dann melde dich! Übrigens sollte man noch jedem selbst überlassen, was er von sich im Internet veröffentlichen will und was nicht!
Schlussendlich kann man vielleicht festhalten, dass von einigen Seiten der Wunsch besteht, den Informationsteil bei der nächsten VaS auszuweiten.
Grüße,
Bene
Wer öffentlichkeitsscheu ist sollte sich nicht wählen lassen. Und wer gewählt wurde oder werden will ist seinen Wählern auf jeden Fall Angaben über seinen Standpunkt und eine Kontaktmöglichkeit schuldig, die nicht aus einer nebulösen Versammlung an einem ungünstigen Termin am Sankt Nimmerleinstag in Hinterwestkleinhausen besteht.
Und wer Zeit hat ein grosses Palaver namens Vollversammlung vorzubereiten hätte die Zeit vielleicht besser in einen sinnvollen Webauftritt und dessen Pflege investiert, da haben mehr Leute deutlich mehr davon mit weit weniger Aufwand. Eine Vollversammlung kann und darf nicht die grundlegendsten Informationsangebote im Netz, „wer sind meine Vertreter“, „warum sind Studiengebühren doof“ oder „wie geht Hochschulpolitik“ ersetzen. Denn sonst wird in jeder VV derselbe Scheiss nochmal erzählt und diskutiert und alle Teilnehmer werden sich zweimal überlegen, ob sie sich eine solche Zeitverschwendung nochmal antun. Das ist übrigens die aktuelle Situation, falls das noch niemand gemerkt hat…
@Bene, gewählte Vertreter:
Die von Robert angesprochene mangelhafte Information der Studierenden über die Aktivitäten der gewählten Vertreter sehe ich persönlich auch als großes Problem. Und ich denke nicht, dass z. B. der Aufwand, ein doch wohl ohnehin erstelltes Protokoll noch hier zu verlinken, zu groß ist (selbst wenn ihr keine Protokolle erstellen würdet: Der Zeitaufwand ist Anwesenheit in der Sitzung + noch ein bisschen mehr — sollte man einrichten können). Die hinreichende Information der Studenten, sodass sie sich wirklich ein Bild von der Arbeit ihrer Vertreter machen können (auch über Details), ist meiner Meinung nach schon eine Pflicht, die man als Gewählter hat. Wer dazu nicht bereit ist, braucht sich auch nicht zur Wahl aufstellen zu lassen. Und wenn irgendein Thema unter den Tisch fällt, weil jemand sich die Arbeit macht, diese grundlegende Information zu betreiben, fände ich das auch nicht allzu tragisch.
Nebenbei würde eine bessere Informationspolitik bestimmt auch zu mehr Interesse und Engagement bei Studenten, die sich bisher nicht mit den Themen der uniweiten Hochschulpolitik befasst haben, führen. Normalerweise hat man halt nicht die Zeit, zu jeder Sitzung, die irgendwo stattfindet, persönlich zu erscheinen.
@Robert:
Hab den Tippfehler in der Emailadresse sofort verbessert und den Link gefixt, danke für den HInweis.
Was meinen Senatsbericht angeht, wurden leider zu 90% Personalsachen entschieden, bei denen ich mir nicht sicher war, in welcher Ausführlichkeit man das öffentlich stellen darf. Da ich sehe, dass Bedarf besteht, kläre ich das mit den Zuständigen und dann gibt es beim nächsten Mal einen detaillierteren Bericht.
Wenn dich die Arbeit der Studierendenvertretung interessiert, komm doch auf einer Sprecherratssitzung (immer Dienstags um 19 Uhr in der Turnstraße 7) vorbei oder bei der Konventssitzung (die nächste ist am Donnerstag, den 22.12.11 in der Langen Gasse 20 in Nürnberg an der WiSo). Da kannst du uns als gewählten Vertretern Löcher in den Bauch fragen und deine Vorschläge anbringen. An vielem (z.B. die Überarbeitung der Homepage) arbeiten wir schon und sind über Feedback dankbar.
Liebe Leute,
wie sieht eurer Meinung angemessene Mitbestimmung und Demokratie an der Uni aus? Oder haltet ihr beides für nicht notwendig/nicht umsetzbar?
Das ist eine freundliche und ernst gemeinte Frage, über deren Beantwortung ich mich sehr freuen würde.
Ich stelle sie mir auch hin und wieder und habe die Lösung noch nicht gefunden 🙂
Die Kritik an der VaS ist (teilweise) durchaus ernst zu nehmen, aber was folgt daraus? Gar keine VaS? Oder wie sollte sie aussehen?
Natürlich sind die ominösen 0,3 % nicht repräsentativ, deswegen kann die VaS ja – entgegen einiger Kommentare – auch nichts Bindendes entscheiden. Ich hatte bis jetzt die Meinung, die Stuve sollte trotzdem eine solche Veranstaltung anbieten, damit die Leute, die es interessiert, sich informieren, diskutieren und Feedback geben können. Vielleicht stimmt das auch nicht. Freilich gilt es abzuwägen, worauf der Schwerpunkt liegen soll. Fabi kritisiert, dass sowohl der Infoteil als auch die Diskussionsphasen zu kurz waren. Ich kann beides verstehen, aber glaube nicht, dass eine mehr als zweistündige VaS sinnvoller wäre. Dass die Infovorträge nur an der Oberfläche kratzen, ist auch klar angesichts der Zeit und des (kaum zu vermeidenden) unterschiedlichen Vorwissens der Besucher_innen. Inhaltliche Fehler sind bedauerlich und kontraproduktiv, wobei glaube ich noch nicht erwähnt wurde, was konkret Falsches verkündet wurde.
Roberts Kritik finde ich berechtigt, vielleicht kann der Konvent da nochmal einen Appell starten. Zwingen kann man die Leute halt nicht…
Die Auswertung der letzten VaS lief auf jeden Fall nicht gut, wird hoffentlich diesmal besser.
Meine Redezeit ist zu Ende und die Kapazität dieses Blogs auch nicht unendlich, deswegen auch an dieser Stelle der Hinweis, dass kommenden Montag, 19.12.2011 um 20 Uhr im Sprat (Turnstr.) 7 die VaS ausgewertet und die angesprochenen Themen diskutiert werden. Wer Lust hat, kann gern dazu kommen.
Liebe Grüße Gustav
PS: In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich, wenn „Weltverbesserer“ als Schimpfwort gilt?
„Verbesserung“ ist subjektiv. Weltverbesserer verstehen das aber nicht.
Obvious trolling is obvious.
ein Trollposting und 15 Trollkommentare und erst jetzt merkst du das?
@Robert:
Dieser Stefan möchte sich noch mal zu Wort melden: Ich bin kein gewählter Studentenvertreter. Das hält einen aber nicht davon ab, bisschen mitzuwerkeln. Meintest du mit arrogant meinen „der normale Student“? Okay, du kennst mich (noch) nicht persönlich… 😀
Ich komme mir übrigens überhaupt nicht toll vor, im Gegenteil – man steckt Arbeit und vor allem Zeit in Hochschul“politik“ und wird von den Kommilitonen angeschnauzt. Das tut noch mehr weh als wenn Unimitarbeiter und du unterschiedlicher Meinung sind. Eigentlich habe ich genügend andere Ideen, was ich nach Feierabend sinnvolles machen könnte…
Die Mitarbeit in der uniweiten Studentenvertretung ist also wirklich eher unbefriedigend, schon erkennbar an der kleinen Zahl an Aktiver. Viel mehr Spaß macht die Arbeit in der Fachschaft, wo man meist konkret und schnell was erreichen kann, indem man mit seinen Profs quatscht oder mit der Departmentsgeschäftsstelle kommuniziert. Da gehts dann wirklich drum, wie man beispielsweise den eigenen Studiengang verbessert oder auch wie sich das Department mit ihren Studenten bei öffentlichen Veranstaltungen präsentiert.
Kommentare auf Internetseiten sind leider unpersönlich und ufern leicht aus. Zumindest wenn man seinen Gegenüber nicht persönlich kennt! Ich wette, dass mir niemand ins Gesicht sagt, ich würde den ganzen Scheiß nur für den Lebenslauf tun. Wenn dennoch Bedarf hierfür besteht, wäre am Donnerstag Abend auf dem Konventstreffen an der Wiso in Nürnberg Zeit, wo ich als Gast (= Nichtgewählter) anwesend sein werde. Wer es nämlich ernst meint, bringt sich ein und versucht die Vorwärts-Taumel-Richtung der bestehenden Strukturen in seinem Sinne zu verändern.
Viele Grüße
Stefan
@Fabi Pridoehl:
Der Vollständigkeit halber noch zwei weitere Korrekturen zu deinem Blog-Posting „Kommentar eines Außenstehenden“:
Bei der VaS sind alle Diskussionsbeiträge auf 2 Minuten begrenzt, das heißt jeder Redebeitrag wurde gemessen und nach dieser maximalen Redezeit gestoppt, wie es die bekannte Geschäftsordnung der VaS besagt. Keiner der Argumentierenden durfte also unfairerweise länger reden als andere, auch wenn dir das vielleicht mal subjektiv so vorgekommen ist.
Zur Clownsfrage: Im Protokoll der 2. VaS am 22. Juni 2011 steht zu der eingebrachten Abstimmungsfrage „Sollten die Studierenden in Gremien Clownskostüme tragen?“ als Abstimmungsergebnis der VaS: „Gemischt, schwer zu sagen; Nürnberg gleichermaßen.“ Das heißt also, dass es eben *kein* eindeutiges Mandat für die StudierendenvertreterInnen in Gremien gab, Clownskostüme zu tragen.