Vortrag und Buchvorstellung: Das Finanzkapital

Schulden: der wahre Reichtum des Kapitalismus

GegenStandpunkt: Das FinanzkapitalSpätestens seit der großen Finanzkrise weiß jedes Kind, dass Banken und Börsen für die globale Wirtschaft unverzichtbar sind und dass die Wallstreet mit ihren Kursen und Ratings der Nabel der modernen Welt ist. Davon, dass die Geschäfte der Finanzhäuser und ihrer Investoren aufgehen, hängen Wohl und Wehe des ganzen Rests ab. Soviel steht fest. Aber was da eigentlich genau vor sich geht, ist scheinbar nur Spekulanten und Wirtschaftswissenschaftler bekannt. Grund genug, einige Fragen zu diesem merkwürdigen Geschäft zu klären …

Donnerstag, 3. März 2016, 19:15 Uhr,
Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg

  • Worin besteht eigentlich die unverzichtbare Leistung der Banken für den Fortgang von Produktion und Handel, wenn sie selbst zur stofflichen Produktion doch gar nichts beitragen und kein Teil der materiellen Arbeitsteilung sind?
  • Sie handeln mit nichts als Geld, das sie gegen Zins verleihen. Damit verhelfen sie den Unternehmen der Realwirtschaft – wozu? Dazu, mehr Geld in ihre Firmen zu investieren, als sie besitzen bzw. schon verdient haben; Geschäfte in größerem Umfang in Gang zu setzen, als sie sich leisten können.
  • Wozu ist das gut und wem ist damit gedient, dass die Wirtschaft immerzu über ihre Verhältnisse lebt? Eine Antwort gibt die andere Seite der Großzügigkeit der Banken: Kredit bekommen Firmen nur, wenn die Bank ihnen zutraut, die geliehene Summe vermehrt um Zinsen nach der Leihfrist zurückzuzahlen. Das müssen sie dann aber auch – sonst droht der Konkurs und der Unternehmer verliert das Eigentum an seiner Firma. Das ist eine klare Auskunft über den Zweck und Auftrag, unter dem die Herstellung und Verteilung all der Dinge steht, von denen die Gesellschaft lebt. Sie müssen sich dazu eignen, aus Geld mehr Geld zu machen – zu allererst mehr Geld für die Bank –, sonst haben Produktion und Konsum in diesem System allen ökonomischen Sinn verloren und werden von der Bank unterbunden.
  • So weit, so schlecht – Aber wie kriegen die Banken das eigentlich hin, der ganzen Wirtschaft immerzu mehr Geld zur Verfügung zu stellen, als die schon erzeugt und verdient hat. Richtig, sie macht selbst Schulden, aber bei wem? Bei der Wirtschaft, der sie flächendeckend Kredit gewährt?
  • Schulden, so will es der öffentliche Sachverstand, sind schlecht und müssen reduziert werden; Kredite hingegen kann es kaum genug geben. Was ist der Unterschied? Und wenn es schon keinen gibt: Warum ist er dann so wichtig?

Solche und andere Fragen werden behandelt. Unser Vortrag bietet weder Anlageberatung noch Einblicke in die geheime Macht und Machenschaften von Hedge-Fonds. Sondern: eine Einführung in die politische Ökonomie des verliehenen Geldes.

Donnerstag, 3. März 2016, 19:15 Uhr,
Villa Leon, Philipp-Koerber-Weg 1, Nürnberg

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