Montag, 2. Mai, 19:15 Uhr,
Sprecherrat (1. OG), Turnstr. 7, Erlangen
Angesichts der geschlossenen „Westbalkanroute“, der Bilder von verzweifelten Flüchtlingen in griechischen Lagern, der verstärkten Nato- und Frontex-Überwachung des ägäischen Meers und des EU-Türkei-Abkommens über die Rückführung von Flüchtlingen meinen viele, eine Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik ausgemacht zu haben: weg davon, Menschen in Not zu helfen, hin zur früheren Abschottungspolitik. Manche sehen darin eine Rückkehr zu politischer Vernunft, andere bedauern, dass Merkels humanitärer Impetus am Unwillen der anderen europäischen Staaten gescheitert sei, weitere werfen ihr ein Einknicken vor, und wieder andere sehen sich in ihrer Auffassung bestätigt, dass Merkels „freundliches Gesicht“ nie etwas anderes als eine Lüge gewesen sei. All diesen Ansichten hält Merkel entgegen, dass von einer Kehrtwende in ihrer Flüchtlingspolitik nicht die Rede sein könne; sie halte eisern an ihrer Linie fest und die bestehe vor allem anderen darin, dass die Flüchtlingsfrage nicht national zu lösen sei, sondern nur europäisch. Damit gibt sie zu Protokoll,
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