Pressemitteilung: „Wir wollen endlich gehört werden!“
Seit Beginn der Corona-Krise gibt es seitens der Landes- und Bundesregierung keine nennenswerten Hilfsprogramme, die zur Verbesserung der Notsituation der Studierenden beitragen. Der Umstieg von der Präsenz- auf die digitale Lehre, eingeschränkter Zugang zur wissenschaftlichen Literatur, Arbeitslosigkeit, psychische sowie finanzielle Belastungen werden zur Lebensrealität vieler Studierender. Der öffentlichen Aussage des Wissenschaftsministers Bernd Sibler, dass das Sommersemester weder auf das BAföG noch auf die Regelstudienzeit angerechnet wird, folgten bislang keine Taten. Auch die vom Bildungsministerium vorgeschlagenen „Überbrückungshilfen“ bieten keine nachhaltige Lösung. Denn die zinslosen Darlehen müssen zurückgezahlt werden und der Hilfefonds mit 100 Mio. Euro bietet nur eine Kontoaufstockung auf 500 Euro an. Das reicht für die Lebenshaltungskosten nicht aus, geschweige denn für die Studienkosten. Für viele Studierende kommt die Hilfe bereits zu spät.
Um in der Politik Gehör zu finden, hat der studentische Konvent an der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ein Positionspapier zum Thema „Studium in der Corona-Krise“ veröffentlicht, das politische Forderungen aufstellt und die von der Hochschule München vorangetriebene Petition Kann-Semester unterstützt. Mit ihrer Rede auf der von Gewerkschaften organisierten Kundgebung am 08.06.20 haben sie ihre Position bekräftigt.
Dazu Margarita Kavali, Mitglied des studentischen Konvents der FAU:
„Die Corona-Krise brachte jedoch viele Studierende, ob durch den Jobverlust oder das Kurzarbeiter*innen Geld in der Gastronomie, in eine finanzielle Notlage. Statt eines zinslosen Darlehens sollte für die Studierenden das BAföG geöffnet werden. 2019 wurden 900 Millionen Euro weniger an BAföG-Mitteln ausgezahlt, als im Bundeshaushalt veranschlagt waren – diese sollten den Studierenden in einer Notlage zugänglich gemacht werden.“
Selim Kücükkaya, studentischer Senator der FAU, ergänzt:
„Das Problem ist aber auch nach wie vor die Festschreibung der Regelstudienzeit. Zwar gibt es an der FAU Erlangen-Nürnberg mit der Verschiebung aller Studienfristen bis zum Ende des Wintersemester 20/21 bereits eine sinnvolle Regelung, um die Corona bedingten Nachteile für Studierende abzumildern. Ausreichen wird das jedoch nicht. Um der Problematik gerecht zu werden, ist es weiterhin unabdingbar, die Regelstudienzeit aller Studierenden um ein Semester zu verlängern.“
Bereits seit Monaten gibt es Bemühungen seitens bundesweiter und regionaler Studierendenvertretungen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Nachdem letzte Woche in verschiedenen Universitätsstädten in ganz Deutschland kleinere Kundgebungen zu dem Thema organisiert wurden, folgt am 20. Juni eine Großdemonstration in Berlin. Mit diesem Positionspapier schließt sich die Studierendenvertretung der FAU Erlangen-Nürnberg den Forderungen an.
Bei allgemeinen Rückfragen können Sie sich auch jederzeit an den gesamten Sprecher*innenrat der Stuve wenden unter stuve-sprat@fau.de