Am Freitag, dem „Tag der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik“ an der Technischen Fakultät in Erlangen, wurde der bayerische Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Heubisch mit den anhaltenden Protesten der Studierenden für ein gebührenfreies Studium konfrontiert.
Schon vor Ankunft des Ministers versammelten sich Studierende verschiedener Fachrichtungen vor dem Gebäude, um angesichts der neu aufgeflammten Debatte um Studiengebühren ihrer Position Ausdruck zu verschaffen. Dieser spontane Protest setzt ein deutliches Zeichen für die Abschaffung der Studiengebühren auch in Bayern, das neben Niedersachsen als einziges Bundesland weiterhin am Auslaufmodell Studiengebühren festhält.
Die Aussagen von Ministerpräsident Seehofer am vergangenen Mittwoch und sein hastiges Zurückrudern am darauffolgenden Tag zeigen, dass das letzte Wort beim Thema Studiengebühren noch nicht gesprochen ist. Der jahrelange Protest beginnt endlich Wirkung zu zeigen. In der Vergangenheit hatte insbesondere Heubisch den Unmut der Studierenden auf sich gezogen, als er im November letzten Jahres in einem Brief an die bayerischen Hochschulen eine zeitnahe Verausgabung der angesparten Restmittel forderte, „um die politische Unterstützung für die Erhebung der Studienbeiträge in Bayern nicht zu gefährden“. Daran erinnerten auch heute die Protestierenden.
Bei seiner Ankunft wurde Heubisch von den Studierenden mit Transparenten wie „Schlusslicht Bayern“ und Parolen wie „Bildung weg, Tasche leer – Minister Heubisch, danke sehr!“ begrüßt. In Begleitung des Uni-Präsidenten Grüske suchte Heubisch kurz den Dialog mit den Studierenden, um schnell wieder zur Tagesordnung überzugehen und ungestört seine Grußworte zu überbringen.
Die Studierenden zeigten während des Programms vor den Fenstern des Saals ihre Banner, in der Annahme, den Minister beim Verlassen des Gebäudes erneut zur Rede stellen zu können. Dieser zog sich jedoch ohne Abschied von den Wartenden durch den Hinterausgang aus der Affäre.
Die Aktion wurde auch von den Erlanger Nachrichten aufgenommen.
Das Bündnis SoS – Studieren ohne Studiengebühren, welches auch die bayernweiten Aktionstag im Mai koordiniert hatte, ruft als Reaktion auf das Hin-und-Her der letzten Woche auf: „Wir schreiben Mails an Politiker!„.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Studiengebühren abgeschafft werden müssen.