Die Studierendenvertretung und die Universitätsleitung geben die gemeinsame Pressemitteilung „Studienbeiträge: Schulterschluss an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg“ heraus, in der Forderungen für die Kompensation im Falle einer Abschaffung der Studiengebühren gestellt werden.
Die Stuve setzt sich außerdem dafür ein, dass die Studierenden über die Kompensationsmittel weiterhin paritätisch mitentscheiden. Das ist jedoch keine gemeinsame Linie mit der Universitätsleitung.
Studienbeiträge: Schulterschluss an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Universitätsleitung und Studierendenvertretung fordern gemeinsam volle Kompensation im Fall einer Abschaffung von Studienbeiträgen
An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben sich Universitätsleitung und Studierendenvertretung (Stuve) auf eine einheitliche Linie verständigt: Sie fordern in einer gemeinsamen Erklärung eine kapazitätsneutrale, vollständige, dynamisierte und dauerhafte Kompensation der Mittel aus Studienbeiträgen, sollten diese – durch politischen Beschluss oder als Ergebnis eines Volksbegehrens – entfallen. Um die Studienbedingungen auf dem aktuellen, guten Niveau zu halten und weiter zu verbessern, sind die Mittel, die bislang aus Studienbeiträgen eingenommen werden, unverzichtbar.
Auch wenn die Auffassungen über die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Studienbeiträgen zwischen Universitätsleitung und Stuve traditionsgemäß auseinandergehen, besteht breiter Konsens über die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel zur Verbesserung der Studienbedingungen, wie sie durch die – inzwischen vollständig verausgabten – Mittel aus Studienbeiträgen gewährleistet werden.
Im Detail umfasst die Forderung der Universitätsleitung und der Stuve der FAU daher folgende Punkte:
1) Es muss mindestens eine vollständige Kompensation für die möglicherweise entfallenden Mittel erfolgen. Für die FAU heißt dies konkret: Beim aktuellen Stand von mehr als 35.000 Studierenden fließen derzeit gut 23 Mio. Euro aus Studienbeiträgen in die Verbesserung von Studienbedingungen, darunter etwa in zusätzliches Lehrpersonal, um kleinere Gruppengrößen zu ermöglichen, in verbesserte Ausstattung oder in Angebote wie Sprachkurse, längere Öffnungszeiten der Bibliotheken etc. Diese Leistungen müssen in jedem Fall erhalten werden.
2) Die Kompensation muss – wie dies derzeit bei den Studienbeiträgen der Fall ist – kapazitätsneutral sein. Die durch Kompensationsmittel geschaffenen Stellen etwa dürfen also nicht in die Kapazitätsberechnung zur Aufnahme von Studierenden einfließen – mehr noch: Das Betreuungsverhältnis an der Universität muss darüber hinaus weiterhin verbessert werden.
3) Eine Kompensation muss dynamisiert erfolgen, das heißt, sie muss an steigende Studierendenzahlen angepasst sein: Mehr Studierende müssen zusätzliche Mittel bedingen.
4) Die Kompensation muss dauerhaft und nachhaltig erfolgen, d.h. die Grundfinanzierung darf auf keinen Fall gekürzt werden. Universitätsleitung und Stuve teilen hier die Sorge, dass im Fall einer umfassenden Kompensation an anderer Stelle auf längere Sicht die Grundfinanzierung weiter ausgehöhlt wird.
Vor diesem Hintergrund werden Stuve und Universitätsleitung in den kommenden Wochen die Entwicklung verfolgen und im engen Dialog bleiben.
„Ohne eine umfassende Kompensation werden sich im Fall einer Abschaffung von Studienbeiträgen die Studienbedingungen an der FAU – und an anderen bayerischen Universitäten und Hochschulen – dramatisch verschlechtern“, so Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Präsident der FAU. „Das können und dürfen wir nicht akzeptieren. Im Interesse einer qualitativ adäquaten Ausbildung und akademischen Bildung unserer Studierenden müssen wir darauf drängen, dass wir das hervorragende Niveau, das uns als FAU auszeichnet, in vollem Umfang halten können. Bei einer Kompensation darf es keine Kompromisse geben.“
„Wir freuen uns, dass Studierendenvertretung und Universitätsleitung sich in der Frage der Kompensation einig sind“, erklärt Stefan Erhardt, Mitglied des Sprecherrates der Studierendenvertretung. „Beide Seiten sind an einer umfassenden finanziellen Ausstattung der Universität interessiert und werden weiter gemeinsam dafür eintreten.“
Die NN vom 9.11. hat das auch abgedruckt: