Am 5. Juli soll in 2. und 3. Lesung im Bundestag die neuerliche Anpassung des Urheberrechtsgesetzes beraten und verabschiedet werden. Es sieht so aus, als ob die Bundesregierung ihr selbst erklärtes Ziel, nämlich ein „bildungs- und wissenschaftsfreundliches Urheberrecht“ zu schaffen, vollständig verfehlt hat und dass offensichtlich auch der Bundestag bislang sich nicht in der Lage gesehen hat, diese für Bildung und Wissenschaft fatale Entwicklung zu korrigieren
Wer sich zum Thema informieren will, hier ein Interview mit Herrn Prof. Kuhlen beim freien Radio Konstanz, in dem man vieles zu Ueheberrecht und OpenAccess efährt:
http://www.free.de/Zope/linksrhein/frk/interview_kuhlen
Ich persönlich teile die Befürchtung des Urheberrechtsbündnisses, dass es zu einer Revidierung des sog. “zweiten Korbes” zu spät ist. Bleibt die Hoffnung auf einen dritten Korb…
4 Replies to “Neues zum Urheberrecht”
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Wenn das so beschlossen wird, ist das schon ne zeimlich blöde Sache.
Nur an speziellen Rechnern in der Bib, wenn nich zufällig wer anders den gleichen Artikel lesen will, so ein Blödsinn….
Naja, Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger, Volksvertreter verkaufen…
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,492954,00.html
Witzig dabei ist ja tatsächlich: Eigentlich könnte jeder problemlos seine Paper auf der eigenen Hompage veröffentlichen. Aber Publikationen werden danach bewertet, wo sie erscheinen, und somit sind sie dann “nichts wert” für den, der sie veröffentlicht. Hier stellt man sich also selbst ein Bein.
Mittlerweile ist es zu spät, das Gesetz ist durch. Aber etwas kann man doch noch tun: OpenAccess publishing. Zumindest am DESY (Teilchenbeschleuniger in Hamburg) wurde beschlossen, künftig viele Paper bei OpenAccess-Journalen einzureichen und die traditionellen Verlage wenn möglich zu umgehen. Nachdem schon unsere Politiker sich als komplett inkompetent geoutet haben (wie man an den diversen Aussagen zur “Freibiermentalität in der Forschung” sieht) kann man wenigstens versuchen, über die Markt-Macht etwas zu erreichen. Zu irgendwas sollte der freie Kapitalismus ja gut sein…